Von Jan Ackermeier

Am 1. März 1952 gibt Großbritannien nach der Besetzung und Nutzung als Bombenabwurfsplatz der Royal Air Force nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Insel Helgoland an Deutschland zurück. Bei zwei Angriffswellen am 18. und am 19. April 1945 warfen 1.000 Flugzeuge der britischen Royal Air Force etwa 7.000 Bomben ab. Die Mehrheit der Bewohner überlebte in den Luftschutzbunkern. 285 Menschen kamen ums Leben, darunter zwölf Zivilisten. Die anderen Opfer waren Soldaten, Flak- und Marinehelfer. Danach war die Insel kaum noch bewohnbar. Die Zivilbevölkerung wurde noch von den Deutschen evakuiert. Die rund 2.500 Bewohner wurden in etwa 150 verschiedenen Orten Schleswig-Holsteins untergebracht.

Widerstand
Nach der Kapitulation wurde die Insel von den Engländern besetzt, die Bunkeranlagen auf Helgoland wurden gesprengt und die Insel selbst als Übungsgelände für Bombenabwürfe genutzt. Am 20. Dezember 1950 besetzten zwei Heidelberger Studenten die Insel symbolisch für zwei Nächte und einen Tag, bevor sie von weiteren Besetzern unterstützt wurden. Die Bemühungen der Exil-Helgoländer und die gewaltlose Aktion der zuletzt 16 Besetzer lösten eine breite Bewegung zur Wiederfreigabe Helgolands aus; selbst aus der „DDR“ gab es eine breite Unterstützung. Nachdem der Deutsche Bundestag im Jänner 1951 einstimmig die Freigabe der Insel gefordert hatte, gaben die Briten am 1. März 1952 Helgoland wieder an die Bundesrepublik Deutschland zurück. Die Bevölkerung erhielt die Erlaubnis, auf ihre Insel zurückzukehren. Bis heute ist der 1. März auf Helgoland ein Feiertag.

Beitragsbild: Nordspitze Helgolands um 1929/30, Urheber unbekannt.

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