Von Jan Ackermeier
Am 3. Juli 987 endet mit der Krönung von Hugo Capet zum König von Frankreich die Herrschaft der Karolinger über das Westfränkische Reich, während die Herrschaft der Kapetinger beginnt. Alle späteren Könige von Frankreich und die Herrscher vieler weiterer Länder Europas waren Nachkommen Hugo Capets in direkter männlicher Linie. Zu den Nebenzweigen der Kapetinger gehörten die Valois, die Bourbonen und das Haus Orléans. Die Herrschaft der als „Haus Frankreich“ bezeichneten Nachkommen Hugo Capets wurde in ihrem Stammland endgültig erst durch die Februarrevolution 1848 beendet, während die bourbonische Nebenlinie bis heute die Könige von Spanien stellt.
Tödlicher Jagdunfall
Der letzte Karolinger Ludwig starb 14 Monate nach seiner Thronbesteigung am 21. Mai 987 durch einen Jagdunfall. Da er keinen Sohn hatte und seine Brüder unehelich geboren waren, kam als Erbe nur sein Onkel, Herzog Karl von Niederlothringen, in Betracht. Der jüngere Bruder König Lothars machte nun seinen Thronanspruch geltend. Er scheiterte aber an mächtigen Adelskreisen, zu denen insbesondere der Reimser Erzbischof Adalbero zählte. Die Gegner Karls wählten Hugo Capet auf einer Versammlung in Senlis zum König, womit sie ihr Wahlrecht ausübten und das Erbrecht verneinten, faktisch jedoch eine neue Dynastie schufen. Am 3. Juli 987 wurde Hugo von Adalbero von Reims in Noyon geweiht und gekrönt.
Beitragsbild / Symbolbild: Hugo Capet, Darstellung aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Urheber unbekannt.
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