Von Jan Ackermeier

Am 18.September 1814 beginnt nach der Abdankung Napoleons der – zunächst inoffizielle – Wiener Kongress. Es beraten dort Politiker und Könige aus rund 200 Ländern die Neuordnung Europas. Nachdem sich die politische Landkarte des Kontinentes als Nachwirkung der Französischen Revolution erheblich verändert hatte, legte der Kongress wiederum zahlreiche Grenzen neu fest und schuf neue Staaten. Die führende Rolle spielten Rußland, das Vereinigte Königreich, Österreich und Preußen sowie das wiederhergestellte Königreich Frankreich und der Kirchenstaat. Die deutschen Fragen wurden angesichts ihrer Komplexität und ihres Umfangs getrennt von den übrigen europäischen Angelegenheiten beraten und zur Enttäuschung der deutschen Nationalbewegung endeten sie nicht in einem nationalstaatlichen Gebilde.

Der Fürst Metterich
Die„graue Eminenz“ und österreichischer Außenministers Fürst Klemens von Metternich sagte einige Jahrzehnte nach dem Kongress über sein Wirken dort: „Soziale Revolutionen, einen gewaltsamen Umsturz der bestehenden Regierungsformen und deren Ersatz durch unbekannte Größen, wünscht heutzutage niemand, denn die heutige Welt ist zu sehr erpicht auf materiellen Genuß und industriellen Gewinn, um diese Güter gewissen Theorien zufolge auf das Spiel zu setzen. Im Gegenteil: was man mit Bestimmtheit und überall will, ist ein versöhnender ruhiger, bequemer Friedenszustand, und wer ihn den Völkern verbürgt, ist ihnen bei der ziemlich allgemein vorherrschenden Gleichgültigkeit gegen höhere Prinzipien willkommen.“

Beitragsbild: Das Gemälde von Jean-Baptiste Isabey (1767-1855) zeigt einige Delegierte des Wiener Kongresses. Urheber unbekannt.

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