Von Jan Ackermeier

Am 19. September 1991 wird in den Ötztaler Alpen die Gletschermumie „Ötzi“ gefunden. Der Todeszeitpunkt der Gletschermumie aus der späten Jungsteinzeit beziehungsweise Kupfersteinzeit wurde mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung auf etwa 3300 vor Christus bestimmt. Ötzi ist damit die älteste bekannte natürliche menschliche Mumie. Ihrer Untersuchung sind eine Vielzahl an Erkenntnissen über das Leben der Steinzeitmenschen in Europa zu verdanken. Sie wird heute im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen aufbewahrt.

Sensationsgeschichten inklusive
Die Fundstelle ist eine Felsmulde, die einst von Gletschereis bedeckt war. Das Eis konnte sich in der Mulde wegen der unbedeutenden Neigung und der Nähe zur Hangkante nach Westen (kein Eisnachschub) nie bewegen und Scherkräfte ausüben. Ötzi war vielmehr an dieser Stelle dank der unbeweglichen Eismasse über ihm bestens geschützt. Erst beim Rückzug des Gletschers durch starkes Abtauen im ungewöhnlich heißen Sommer des Jahres 1991 wurden die Fundobjekte freigelegt. Für die Forschung war der Fund herausragend und lieferte seitdem eine Fülle von Erkenntnissen zum Leben der damaligen Menschen. Auch von den Massenmedien wurde „Ötzi“ seit seinem Auffinden immer wieder – teils mit Sensationsgeschichten – thematisiert.

Beitragsbild: Denkmal an der Fundstelle des Leichnams. Urheber unbekannt.

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