Von Jan Ackermeier

Am 21. Februar 1980 gelang zwei polnischen Bergsteigern eine Sensation: Krzysztof Wielicki und Leszek Cichy erreichten als erste Menschen den Gipfel des Mount Everest im Winter. Ihr Erfolg markierte einen Meilenstein in der Geschichte des Extrembergsteigens. Die Erstbesteigung im Sommer gelang bereits am 29. Mai 1953 durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay.

Der Gipfel der Extreme
Der Mount Everest ist mit 8.848 Metern der höchste Berg der Erde. Doch was Wielicki und Cichy vollbrachten, ging über eine normale Besteigung hinaus. Im Winter herrschen am Everest Temperaturen bis minus 50 Grad, und der Wind erreicht Geschwindigkeiten von über 150 km/h. Unter solchen Bedingungen kann eine einzige Fehlentscheidung tödlich sein.

Der Kampf gegen die Natur
Die Expedition unter der Leitung des legendären Andrzej Zawada begann im Dezember 1979. Wochenlang kämpften sich die Polen durch Stürme und eisige Höhen vor. Am 21. Februar 1980 um 14.25 Uhr standen Wielicki und Cichy schließlich auf dem Dach der Welt – bei bitterkalten minus 42 Grad. Doch der Triumph war nur die halbe Miete: Der Abstieg im Dunkeln wurde zur nervenaufreibenden Tortur. Erst nach Stunden erreichten sie völlig erschöpft ihr Lager.

Ein neues Kapitel im Bergsteigen
Die Besteigung bewies, dass der Everest auch im härtesten Winter bezwungen werden konnte. Die Polen legten damit den Grundstein für das Winterbergsteigen in der „Todeszone“, das bis heute als Königsklasse des Alpinismus gilt.

Beitragsbild / Symbolbild: Krzysztof Wielicki auf dem Gipfel des Mount Everest. Urheber unbekannt.

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