Von Jan Ackermeier
Am 6. Mai 1527 marschieren rund 20.000 Söldner – darunter viele deutsche Landsknechte – in Rom ein. Es sind Truppen von Kaiser Karl V., die größtenteils unbezahlte, hungernde Männer sind. Was als militärisches Manöver beginnt, endet in einem beispiellosen Blutbad: Rom wird geplündert, Kirchen geschändet, Bürger ermordet oder verschleppt. Der Papst Clemens VII. kann sich nur mit knapper Not in die Engelsburg retten. Besonders dramatisch: 147 Gardisten der Päpstlichen Schweizergarde stellen sich den Angreifern entgegen, um dem Papst die Flucht zu ermöglichen. Nur 42 überleben. Ihr Opfer begründet eine bis heute bestehende Tradition: Der 6. Mai ist Gedenk- und Festtag der Schweizergarde. Jedes Jahr werden an diesem Datum im Vatikan die neuen Rekruten vereidigt – als Zeichen für Treue, Mut und Opferbereitschaft. Der sogenannte Sacco di Roma markiert zudem das Ende der kulturellen Hochblüte der italienischen Renaissance in Rom. Viele Künstler und Gelehrte fliehen. Rom, einst Mittelpunkt der geistigen und künstlerischen Welt, versinkt im Chaos.
Beitragsbild / Symbolbild: Ein Bild der aktuellen Garde. Urheber unbekannt.
Abonnieren Sie auch unseren Telegram-Channel unter: https://t.me/Freiburger74Standard
Hinterlassen Sie einen Kommentar