Von Jan Ackermeier

Am 5. Mai 1891 wurde in London eine kleine technische Neuerung vorgestellt, die den Alltag vieler Menschen erleichtern sollte: die weltweit ersten Briefmarkenautomaten wurden in Betrieb genommen. Was uns heute selbstverständlich erscheint, war damals eine echte Sensation – denn erstmals konnte man rund um die Uhr ohne menschliches Personal eine Marke erwerben. Die Idee war ebenso einfach wie genial: In Zeiten zunehmender Mobilität und wachsendem Postverkehr suchte man eine Möglichkeit, um unkompliziert und schnell Zugang zu Briefmarken zu bekommen – auch außerhalb der Schalteröffnungszeiten. Die ersten Automaten waren einfache mechanische Geräte, die gegen Münzeinwurf eine einzelne Marke ausgaben. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Die Automaten ermöglichten es, unabhängig von Schalterbeamten Briefe zu frankieren – ein kleiner Schritt in Richtung Selbstbedienungsgesellschaft, wie wir sie heute aus dem Supermarkt, an der Tankstelle oder vom Fahrkartenautomaten kennen. Auch wenn die Digitalisierung inzwischen viele klassische Briefmarken verdrängt hat, bleibt die Idee hinter dem Automaten aktuell: Menschen durch Technik ein Stück Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Beitragsbild / Symbolbild: Britischer Briefmarkenautomat aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Urheber unbekannt.

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