Von Jan Ackermeier
Am 27. Mai 1905 kommt es im Russisch-Japanischen Krieg in der Koreastraße zur für den Ausgang des Konflikts entscheidenden und militärhistorisch bedeutsamen Seeschlacht bei Tsushima. Die Seeschlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage der russischen Seite und war vorentscheidend für den Ausgang des Russisch-Japanischen Krieges. Von den 25 russischen Kriegsschiffen wurden Insgesamt 21 versenkt, erobert oder so schwer beschädigt, dass sie aufgegeben werden mussten. Während der Schlacht wurden 4.830 russische Seeleute getötet und viele weitere zum Teil schwer verwundet. Von den überlebenden russischen Offizieren und Matrosen gerieten 5.918 in japanische Gefangenschaft. Im Gegensatz zu den Russen hatte die japanische Flotte vergleichsweise geringe Verluste erlitten. Drei Torpedoboote waren gesunken und 11 weitere Schiffe hatten leichte bis mittlere Schäden erlitten. Insgesamt waren zwischen 110 und 117 japanische Seeleute gefallen und zwischen 587 und 590 verwundet worden.
Mit Granaten zum Erfolg
Die japanische Artillerie war einer der Hauptgründe für den japanischen Sieg. Dies wird durch die überlegene Feuerrate der japanischen Geschütze bestätigt. Die Unterlegenheit bei den großen Geschützen machten sie durch ihre Geschicklichkeit bei der Bedienung der Geschütze wett. Die japanische Überlegenheit war also nicht so sehr auf die Anzahl der Treffer zurückzuführen, sondern auf den relativen Schaden pro Treffer. Die japanischen Schiffe waren robust, und die russischen Geschosse waren oft Blindgänger, während die Japaner HC-Granaten bevorzugten, die die vierfache Sprengladung von panzerbrechenden Geschossen enthielten.
Tsushima – Ein Verhängnis
Die Niederlage bei Tsushima stellte die Weichen für die Beendigung des Krieges. Japans militärischer Sieg über Russland war ein deutliches Zeichen für die erfolgreiche Entwicklung Japans vom Feudalstaat zur modernen Großmacht. Der Unmut der russischen Bevölkerung angesichts immer neuer Hiobsbotschaften wuchs und wurde durch die bereits bestehenden innenpolitischen Probleme verschärft. Der russische Zar Nikolaus II. war daraufhin gezwungen, ein Vermittlungsangebot des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt für den Beginn von Friedensverhandlungen anzunehmen. Am 5. September 1905 wurde der Vertrag von Portsmouth unterzeichnet.
Beitragsbild: Darstellung der Seeschlacht aus einem Geschichtsbuch. Urheber unbekannt.
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