Von Jan Ackermeier

Am 14. November 1901 gibt der Wiener Arzt Karl Landsteiner die Entdeckung der drei Blutgruppen A, B und 0 bekannt. Landsteiner bemerkte bereits 1900, dass Blut zweier Menschen beim Vermischen oft verklumpte. Die Beobachtung war ihm in ihrer Tragweite zunächst noch nicht offenbar. Erst im Laufe des Jahres gelang es ihm, die Blutgruppenmerkmale A, B und 0 (letzteres damals als C bezeichnet) zu identifizieren. Für die Entdeckung der Blutgruppen erhielt Landsteiner 1930 den Nobelpreis für Medizin.

Kinderlähmung erforscht
Das (erst 1910 von Emil von Dungern und Ludwik Hirszfeld so bezeichnete) vierte Blutgruppenmerkmal AB wurde 1902 von zwei Kollegen Landsteiners, dem Wiener Internisten Alfred von Decastello-Rechtwehr (1872–1960) und dessen Mitarbeiter Adriano Sturli (1873–1964), entdeckt. Die 1910 von Dungern und Hirszfeld vorgeschlagene AB0-Nomenklatur wurde international erst 1928 übernommen. Zusammen mit Erwin Popper gelang ihm 1908 zudem der experimentelle Nachweis, dass die Kinderlähmung eine durch Infektion übertragbare Krankheit ist. Er legte damit die Grundlagen für die spätere (1948/55) Entwicklung des Impfstoffes gegen die Kinderlähmung.1940 beschrieb er mit Alexander Solomon Wiener und Philip Levine erstmals den Rhesusfaktor.

Beitragsbild: Karl Landsteiner um 1940. Urheber unbekannt.

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