Von John Duke of Lancaster

Krise als Mittel zur Macht‘ ist ein sehr reifes Buch aus dem LangenMüller Verlag und reich an Fakten, Erkenntnissen und Schlußfolgerungen. Das liegt nicht so sehr an dem Vorwort von Thilo Sarazin und auch der Autor Prof. Dr. Fritz Söllner, Leiter des Fachgebietes Finanzwirtschaft an der TU Ilmenau, war mir bisher nicht bekannt. Auf 269 (mit Anhängen 318) Seiten durchleutet Söllner (*1963) die Krisen der vergangenen 15 Jahren, ausgehend von der Immobilienkrise in den USA, der Flüchtlingskrise, dem überstürzten Atomausstieg mit der ‚Klimakrise‘ bis zur Corona- und Ukraine-Krise.

320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-7844-3640-1, 24 Euro (D) / 24,70 Euro (Ö).

Die Chronologie der Krisen
Fritz Söllner vertritt hier zum Teil sogar Mainstream-Meinungen, so etwa, wenn er an den menschengemachten Klimawandel glaubt. Trotzdem rechnet er uns vor, warum unsere Regierungen (Deutschland und EU) immer das Falsche getan haben und was zum Beispiel eine marktkonforme Regelung bewirkt haben könnte, auch in der Klimapolitik. Söllner erklärt systematisch, wie jede dieser Krisen gemäß dem Motto Winston Churchills ‚Lasse keine Krise ungenutzt!‘ unsere Gesellschaft weiter Richtung Abgrund geführt hat. Er argumentiert nicht nur geldpolitisch, sondern auch gesellschaftspolitisch wie zum Beispiel bei der Flüchtlingskrise.

Gewinnungsethik verdrängt Verantwortungsethik
Im Zweiten Teil des Buches erläutert Söllner die Hintergründe und Abgründe der Krisenpolitik. Der Finanzwissenschaftler geht hier auf ein Begriffspaar ein, welches auf den Soziologen Max Weber (21. April 1864-14. Juni 1920) zurückzuführen ist: Verantwortungsethik versus Gesinnungsethik. Während Politiker, welche nach der ersten Maxime handeln, kaum noch anzutreffen sind, dominieren die Gesinnungsethiker die heutige Politik. Sie folgen diesen Werten ohne die Folgen zu beachten. Es ist kein Zufall, daß kaum noch ein Politiker zurück tritt, denn wenn man es ‚gut meint‘, dann kann man ja keine Verantwortung für die Folgen tragen. Auch Fachwissen und Kompetenz sind weniger wichtig und eine ideengeschichtliche Erklärung für das, was viele fühlen: Unsere Politiker, insbesondere im links-liberalen Milieu werden immer durchschnittlicher, austauschbarer und inkompetenter.

‚Krise als Mittel zur Macht‘ fasst das zusammen, was viele Regierungskritiker als Stückwerk schon wissen oder vermuten, und führt es wie aus einem Guß zusammen. Ein großartiges Werk! Erhältlich ist es beispielsweise hier!

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