Von John Duke of Lancaster
Das schreckliche Verbrechen im schwäbischen Illerkirchberg an den beiden Mädchen, für die mutmaßlich ein eritraeischer Asylbewerber verantwortlich ist, macht das Buch ‚Die Wiedergutmacher‘ aktueller denn je. Der Schriftsteller Raymond Unger (geb. 1963) kommt aus einem linksliberalen Millieu und hat nach eigenen Angaben, Jahrzehnte lang ausschließlich linke Parteien gewählt. Das Buch ‚Die Wiedergutmacher‘ aus dem Jahre 2019 widmet sich der Generation der ‚Babyboomer‘, die heute die politischen Eliten darstellen.
Das Trauma in der deutschen Gesellschaft
Die stärksten Passagen des Buches sind die psychologischen Erklärungsversuche Ungers, welche die zum Teil absurden Ereignisse in Deutschland der Merkel-Ära auf den Schuld-Sühne-Komplex der deutschen Gesellschaft zurückführt, der sich als generationenübergreifendes Trauma darstellt. Unger stellt unter anderem dar, warum der Altruismus vieler nicht auf ein jesuanischen Bewusstsein zurückzuführen ist – also auf eine hohe Bewusstseinsebene -, sondern ganz im Gegenteil nur auf einer ‚Hypermoral‘ beruht, die ausschließlich auf gesellschaftlicher Hegemonie und der eigenen Sicherheit fußt. Mit anderen Worten: Es ist solange ‚en vogue‘, solange es lustvoll und gewinnbringend ist, quasi ein ‚Moralvergnügen‘.
‚Wiedergutmacher‘ in Aktion
Die linke Blase versucht im Fall der beiden türkischstämmigen Mädchen allevitischen Glaubens ‚toxische‘ Männlichkeit als Tatmotiv heranzuziehen. Man kann sich schon die Frage stellen, ob eine junge Frau eher die Straßenseite wechselt, wenn eine Gruppe junger Männer aus Eritrea entgegen kommt, oder bei drei Pensionären, die sich zur Skatrunde verabredet haben. In einem Tweed zu dem Urteil (20 Jahre, 18 Jahre und lebenslänglich) für die Täter im Fall der ermordeten Leonie, schreibt eine Nutzerin: ‚Ein Nachmittag, sechs Exctasy-Tabletten, vier zerstörte Leben und ein schwarzes Herz.‘ Den Bevölkerungsaustausch als Ursache spricht niemand an, wohl aber Raymond Unger in seinem Buch Die Wiedergutmacher – Das Nachkriegstrauma und die Flüchtlingsdebatte, Europa Verlag, ISBN 978-3-958990-234-3, 24,90 Euro (D) / 25,60 Euro (A).
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