Von Jan Ackermeier
Am 30. Juli 1619 trat in Jamestown, Virginia, die erste gewählte gesetzgebende Versammlung in Nordamerika zusammen. Diese Versammlung, bekannt als die „Virginia General Assembly“, setzte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Vereinigten Staaten und legte den Grundstein für die Entwicklung des amerikanischen politischen Systems. Die Versammlung bestand aus 22 Vertretern, die von den Siedlern der Kolonie Virginia gewählt wurden. Sie repräsentierten sowohl die Plantagenbesitzer als auch die Siedler und hatten die Aufgabe, lokale Gesetze zu erlassen, die Verwaltung zu regulieren und die Beziehungen zu den indigenen Völkern zu gestalten. Diese erste Kolonialversammlung markierte einen entscheidenden Schritt in Richtung Selbstverwaltung und stellte einen frühen Versuch dar, eine demokratische Struktur im kolonialen Amerika zu etablieren.
Nicht alles konnte geregelt werden
Die General Assembly hatte jedoch nur begrenzte Macht, da sie unter der Autorität des englischen Königs und der Kolonialverwaltung stand. Trotzdem war dies ein prägendes Ereignis, das später zur Entwicklung eines Systems von gewählten Versammlungen in den anderen amerikanischen Kolonien führen sollte. Die Gründung der ersten Kolonialversammlung zeigte die wachsende politische Unabhängigkeit der amerikanischen Siedlungen und trug zur Entstehung eines politischen Systems bei, das in den Jahren nach der Unabhängigkeitserklärung zur Grundlage der Vereinigten Staaten von Amerika werden sollte.
Beitragsbild / Symbolbild: Die erste Kolonialversammlung in Jamestown, historisierendes Gemälde von Sidney King, 1950. Urheber unbekannt.
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