Von Jan Ackermeier

Am 11. Oktober 1899 erfolgt die offizielle Kriegserklärung des Transvaal an Großbritannien, nachdem ein Ultimatum Paul Krugers, des Präsidenten des Transvaal, und des Präsidenten des Oranje-Freistaates, Steyn, von den Briten abgelehnt worden ist. Tags darauf beginnt der Zweite Burenkrieg. Der Zweite Burenkrieg (1899–1902), auch Südafrikanischer Krieg genannt, war ein Konflikt zwischen Großbritannien und den beiden Burenrepubliken Oranje-Freistaat und der Südafrikanischen Republik (Transvaal). Er endete letztlich mit der Eingliederung der Burenrepubliken in das britische Imperium. Großbritannien verfolgte das Ziel, seine Herrschaft über die Bodenschätze der Region zu sichern und sein koloniales Reich in Afrika auszudehnen. Der britische Kolonialminister Joseph Chamberlain machte zudem die Politik der Buren gegenüber Ausländern (keine Einbürgerung und kein Wahlrecht für Nicht-Buren, auch nicht für Briten) zu einer imperialen Angelegenheit.

Buren werden zur Minderheit

Nach der Abtretung der niederländischen Kapkolonie an Großbritannien 1806 wurden die Buren dort zur Minderheit. Mit der Aufhebung der Sklaverei 1836 fühlten sie sich ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt und zogen im sogenannten Großen Treck ins Landesinnere. Dort gründeten sie den Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik. Diese standen seit ihrer Gründung im Konflikt mit dem britischen Expansionsstreben. Ein wesentlicher Auslöser des Krieges war die Entdeckung von Diamanten und Gold in den Burengebieten. Der daraus folgende Goldrausch zog viele Briten an und führte zu Spannungen. Der britische Politiker Cecil Rhodes sah in den souveränen Burenstaaten ein Hindernis für seine kolonialen Pläne. Unter Paul Kruger, dem Präsidenten Transvaals, entwickelte sich eine burische Wirtschaftselite, was zu Konflikten mit britischen Bergbauunternehmen führte.

Beitragsbild / Symbolbild: Buren in einem Schützengraben vor der Stadt Mafeking um 1899. Urheber unbekannt.

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