Von Jan Ackermeier
Am 10. März 1804 fand in St. Louis die feierliche Übergabe von Oberlouisiana von Frankreich an die Vereinigten Staaten statt, ein entscheidender Schritt im Rahmen des Louisiana Purchase, der den territorialen Umfang der USA nahezu verdoppelte. Der Louisiana Purchase bezeichnet den Kauf eines riesigen Territoriums von 2.144.476 Quadratmetern, das die USA 1803 von Frankreich erwarben. Der Kaufpreis betrug 15 Millionen US-Dollar, was etwa sieben US-Dollar pro Quadratmeter entspricht. Dieses Gebiet umfasste nicht nur das heutige Louisiana, sondern auch die heutigen Staaten Arkansas, Missouri, Iowa, Oklahoma, Kansas und Nebraska sowie Teile von Minnesota, North Dakota, South Dakota, Texas, New Mexico, Colorado, Wyoming und Montana. Die Kontrolle über den Mississippi River und den Hafen von New Orleans war für die USA von strategischer Bedeutung, da sie den Handel und die Expansion nach Westen erleichterte. Nachdem Napoleon Bonaparte 1800 Louisiana wieder unter französische Kontrolle gebracht hatte, fürchtete die US-Regierung, das Recht zur Nutzung des Hafens zu verlieren. US-Präsident Thomas Jefferson sandte daher 1801 James Monroe und Robert R. Livingston nach Paris, um über den Kauf von New Orleans zu verhandeln. Überraschenderweise bot Napoleon den amerikanischen Diplomaten das gesamte Gebiet von Louisiana zum Kauf an, da er finanzielle Mittel für seine Kriege in Europa benötigte und die Kolonie als schwer zu verteidigen betrachtete.
Der Übergabeprozess
Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags am 30. April 1803 und der Ratifizierung durch den US-Senat am 20. Oktober 1803 begann der formelle Übergabeprozess. Am 20. Dezember 1803 übergab Frankreich die Stadt New Orleans an die USA. Die Übergabe von Oberlouisiana erfolgte am 9. beziehungsweise 10. März 1804 in St. Louis. Der Louisiana Purchase hatte weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung der Vereinigten Staaten. Durch den Kauf verdoppelte sich das Territorium der USA nahezu, was die Grundlage für die westliche Expansion und die Manifest Destiny-Ideologie legte. Außerdem förderte die Kontrolle über den Mississippi River und den Hafen von New Orleans den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung der westlichen Gebiete. Die Integration des neuen Territoriums stellte die USA allerdings auch vor Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Frage der Ausweitung der Sklaverei in die neuen Gebiete. Insgesamt markierte der 10. März 1804 einen entscheidenden Moment in der Geschichte der USA, der die Weichen für die zukünftige Expansion und Entwicklung des Landes stellte.
Beitragsbild / Symbolbild: Das Gebiet, das die USA im Louisiana Purchase von Frankreich erwarben in grün mit den heutigen Grenzen der Bundesstaaten. Urheber unbekannt.
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