Von Jan Ackermeier

Am 8. Mai 1629 wird in Lübeck eine „Sklavenkasse“ eingerichtet, die lübische Seeleute aus den Fängen nordafrikanischer Piraten freikaufen soll. Die Kasse hat Bestand bis ins 19. Jahrhundert. Die Lübecker Sklavenkasse wurde im Jahr 1627 vom Rat der Stadt beschlossen und angeordnet und 1629 eingerichtet. Den Besatzungen wurde je nach Rang ein bestimmter Betrag von der Heuer abgezogen. Das Vermögen der Sklavenkasse wurde durch regelmäßige Kollekten in den Kirchen der Stadt ergänzt. Wegen des Rückgangs der Lübecker Schiffahrt im Mittelmeerraum war die Sklavenkasse ab dem 18. Jahrhundert hoch liquide. Die letzte Lösegeldzahlung erfolgte 1805. Ihr Restvermögen wurde zur Ablösung des Sundzolls (1857) und des Stader Elbzolls (1861) verwandt, bevor sie am 24. Juli 1861 aufgelöst wurde.

Beitragsbild: Illustration des kirchlichen Sklavenfreikaufes im 18. Jahrhundert. Urheber unbekannt.

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