Von Jan Ackermeier

„Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben.“ Am 22. März 1832 verstirbt mit Johann Wolfgang von Goethe in Weimar einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Goethes literarisches Werk umfaßt Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Daneben ist sein umfangreicher Briefwechsel von literarischer Bedeutung. Goethe war Vorbereiter und wichtigster Vertreter des Sturm und Drang. Sein Drama „Faust“ (1808) errang den Ruf als die bedeutendste Schöpfung der deutschsprachigen Literatur.

Auch Duellen nicht aus dem Weg gegangen
Für die Waffenstudenten ist vielleicht interessant, dss Goethe einmal in ein studentisches Duell verwickelt war. Er war 1768 in Leipzig schon Student im sechsten Semester. Als ihn ein junger Student am Weg ins Theater behinderte, rief Goethe: „Hier stinkt’s nach Füchsen!“ Der Studiosus aus Riga ließ das nicht auf sich sitzen. Bei dem folgenden Duell wurde Goethe am Arm verletzt.

Als Student dem Komment verpflichtet
In Jena, einer der Hochburgen des Fechtens, trat eine studentische Kommission zusammen (1791/92), der auch Goethe angehört haben soll, um über die Abschaffung des studentischen Duells zu beraten. Der Versuch scheiterte. Noch viel später, am 9. August 1827, sagte Goethe darüber: „Was kommt es auf ein Menschenleben an? Eine einzige Schlacht rafft Tausende hinweg. Es ist wichtiger, dass das Prinzip des Ehrenpunktes, eine gewisse Garantie gegen rohe Tätlichkeiten, leidlich erhalten wird.“ Dieser Vorfall zeigt deutlich, dass es damals auch für den nicht korporierten Studenten (wie Goethe) selbstverständlich war, sich dem studentischen Komment zu unterwerfen.

Beitragsbild: Johann Wolfgang von Goethe, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, 1828. Fotourheber unbekannt.

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