Von Jan Ackermeier

Am 20. Dezember 1917 gründet Feliks Dzierzynski mit der „Allrussischen außerordentlichen Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage“, bekannter unter ihrer russischen Abkürzung „Tscheka“, die bolschewistische Geheimpolizei. Dzierzynski leitete die Organisation 1917–1922 und danach bis zu seinem Tod 1926 die Nachfolgeorganisation GPU. Er war ein polnisch-russischer Berufsrevolutionär und wurde bis 1915 sechsmal inhaftiert und zweimal deportierte man ihn nach Sibirien.

Terror das Prinzip
Die Tscheka tötete nach dem Vorbild der Terrorherrschaft während der Französischen Revolution angebliche oder tatsächliche Konterrevolutionäre und legte dabei laut diversen Quellen oft den Schwerpunkt ihrer Außenwirkung auf Abschreckung statt auf Wahrheitsfindung. Die historische Forschung geht allein in den Jahren von 1917-1922 von zwischen 30.000 und 250.000 durch die Tscheka – teilweise bestialisch – hingerichteten Menschen aus. Die Tscheka war unter anderem auch verantwortlich für die Ermordung der letzten Zarenfamilie im Juli 1918.

Stasi mit Tradition
Das Ministerium für Staatssicherheit der „DDR“ bezog sich immer wieder auf Dzierzynski als Vorbild und benannte sein Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ nach ihm. Im internen Sprachgebrauch nannten sich Mitarbeiter der Stasi auch gerne und stolz „Tschekisten“.

Beitragsbild: Feliks Dzierzynski, Leiter der Tscheka (Aufnahme von 1918). Urheber unbekannt.

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