Von Jan Ackermeier

Am 28. September 1322 standen sich in der Schlacht bei Mühldorf am Inn in Oberbayern (früher auch Schlacht bei Ampfing genannt) der Wittelsbacher Ludwig IV. der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne gegenüber. Die seit 1314 anhaltenden Streitigkeiten um die Nachfolge des verstorbenen Heinrich VII. im Amt des römisch-deutschen Königs fanden hier ihr militärisches Ende. In einer Doppelwahl waren sowohl Ludwig als auch Friedrich als König gewählt worden. Ludwig gewann die Schlacht bei Mühldorf und konnte sich somit als alleiniger König durchsetzen. Die Schlacht bei Mühldorf gilt heute als die letzte große Ritterschlacht ohne Feuerwaffen.

Erst einmal kein König
Trotz seines Sieges wurde Ludwig zunächst nicht allgemein als König anerkannt. Dennoch übernahm er nach seinem Sieg die Regierungsgewalt und konnte auch die Herausgabe der Reichskleinodien durch die Österreicher erwirken. Da nun auch andere Häuser versuchten, in den Konflikt um die Kaiserkandidatur einzugreifen, strebte Ludwig einen Vergleich mit Friedrich an.

Aussöhnung mit den Habsburgern
Nach zweieinhalb Jahren in Haft verzichtete Friedrich der Schöne auf den Thron und gab an, Ludwig gegen jedermann zu beschützen. Im Gegenzug wollte er nur mit den Erblanden belehnt werden und seinen Sohn mit der Tochter Ludwigs vermählen. Da seine Brüder diesem Ausgleich zustimmen mussten, Leopold dies aber nicht tat, wurde Friedrich erneut inhaftiert, der Vergleich war hinfällig. Zur Aussöhnung mit den Habsburgern kam es erst, als Ludwig am 5. September 1325 Friedrich in München als Mitkönig anerkannte. Erst am 17. Januar 1328 wurde Ludwig dann in Rom zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt, die einzige mittelalterliche Kaiserkrönung ohne jegliche päpstliche Beteiligung.

Beitragsbild: Erinnerung an die Schlacht bei Ampfing, Glasfenster im Münchner Rathaus.

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