Von Peter Umstetter

Ein Brand in der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft in Schliengen beschäftigte am gestrigen Dienstag, 12. September, insgesamt 215 Einsatzkräfte. Der Großbrand hat ein an der Bundesstraße 3 stehendes Gebäudeteil stark beschädigt. Die Löscharbeiten der Feuerwehr sind schwierig, der Schaden ist immens. Ein Teil der Dachfläche, welche mit einer PV-Anlage großzügig bestückt war, ist eingestürzt. Wie Uwe Häubner, Kreisbrandmeister vom Landkreis Lörrach mitteilt, waren um 01.35 Uhr bei Feuerwehr und Rettungsdienst die ersten Meldungen über einen Brand in der Winzergenossenschaft eingegangen.

Zahlreiche Anrufe
Auf Grund der vielen Anrufe wurde um 1.41 Uhr die Gefahrenabwehrstufe auf Brand 4 erhöht, damit auch in der Anfangsphase genügend Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort verfügbar waren, da gemeldet wurde, dass starker Rauch und Flammen bereits aus dem Dach heraus kommt, berichtet Uwe Däubner, Kreisbrandmeister vom Landkreis Lörrach. Die ersten am Einsatzort eintreffenden Kräfte haben dann auch Brandereignis in einem Lagerbereich der Winzergenossenschaft vorgefunden und haben sofort mit einer Riegelstellung begonnen, um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern.

PV-Anlage Grund des Feuers?
Aufgrund der Brandintensität ist es bereits unter der Konstruktion zu einem Überschlag auf die Dachhaut der Zwischendecke gekommen. Die Dachfläche ist mit einer PV-Anlage ganzflächig bedeckt, was die Löscharbeiten der Feuerwehr erschwerte. Es war zwar mit einer Multikoptereinheit des Landkreises Lörrach ein Ausbreiten des Brandes zu identifizieren, aber auf Grund des Blechdaches und der darauf gestellten PV-Anlage war es schwer, die Löschmaßnahmen dorthin an den Brandherd wirksam zu bringen, so der Kreisbrandmeister.
Ob die PV-Anlage auch Auslöser für das Feuer gewesen sein könnte, ist noch unklar.

Warn-App und Co. in Aktion
Wegen der hohen thermischen Aufbereitung der Dämmstoffe, kam es zu einer sehr starken Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung. Daher wurde die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen und einer Warnmeldung über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App NINA vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz informiert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Lüftungsanlagen auszuschalten sowie das betroffene Gebiet zu meiden. Die B3 musste aufgrund des Einsatzes gesperrt werden, die Straßenmeisterei hat eine Umleitungsstrecke eingerichtet. Im benachbarten Seniorenheim hat während des Einsatzes die Brandmeldeanlage ausgelöst. Der Grund hierfür waren wegen der warmen Witterung, offenstehende Fenster, durch diese der Rauch ins Gebäude eingedrungen ist.

Zahlreiche Behördenmitarbeiter und Helfer Hand in Hand
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde durch den Brand niemand verletzt. Zwei Personen befanden sich noch im hinteren Teil des Gebäudes und wurden durch die Feuerwehr ins Freie gebracht. Nach ersten Schätzungen ist ein Schaden von mehreren Millionen Euro entstanden. Laut Medienberichten beträgt nach Angaben des Leiters der Winzergenossenschaft Schliengen allein der Schaden an zerstörten Weinen eine Million Euro, der am Gebäude 1,5 bis 2 Millionen. Die Nachlöscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis am Nachmittag an. Im Einsatz waren in der Höchstphase 215 Einsatzkräfte vor Ort, 194 Feuerwehrleute, 25 Kräfte des DRK, das THW mit einem Fachberater, sowie 15 Einsatzkräfte und einem Abrissbagger. Die Polizei war mit acht Beamten im Einsatz.

Ein Video-Livebericht mit O-Ton vom Kreisbrandmeister Uwe Häubner vom 12. September 2023 ist hier zu sehen.

Beitragsbild / Symbolbild: Multikoptereinheit des Landkreises Lörrach. Alle anderen Bilder: Peter Umstetter

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