Von John Duke of Lancaster
Der freie Publizist und Sozialwissenschaftler Manfred Kleine-Hartlage (*1966 in München) ist vielen durch seine Kolumne im Compact-Magazin und den zahlreichen Büchern, unter anderem ‚Die Sprache der BRD‘ bekannt. Wie schon in ‚Systemfrage‘ stellt er die Parteien- und Medienlandschaft der Bundesrepublik präzise da. Sein Ergebnis: Die CDU/CSU ist nicht konservativ im Sinne des Bewahrens, und die SPD sowie die Linke haben nicht die Interessen der kleinen Leute im Fokus. Die Grünen sind weder Umweltschutz- noch Friedenspartei und die FDP hat sich schon seit längerem weder einer freien Wirtschaftsordnung noch der Freiheit des Individuums verschrieben.
Die Ausgangslage: Kleine-Hartlage spricht hier von ‚dem Kartell‘
Die politischen Eliten bewältigen Probleme, die sie selber geschaffen haben und zum Teil darüber hinaus wenig Relevanz haben – Massenmigration, überhasteter Atomausstieg, Klimawandel, Umgang mit der politischen Opposition, Corona- und Impfpolitik, Sanktionspolitik – und bieten ‚Lösungen‘, die nicht naheliegend sind und so gewählt erscheinen, dass sie einen maximalen Schaden anrichten und mit einem Abbau an Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung einhergehen. Aufgrund der übergeordneten Zielsetzung des Machterhalts und knallharter wirtschaftlicher Interessen arbeitet das Kartell zusammen. Mit Framing und Ausgrenzung wird jegliche Opposition, sowohl die größte Oppositionspartei wie auch unbequeme Persönlichkeiten – wie bspw. Sarah Wagenknecht, Hans-Georg Maaßen – von einem politischen Diskurs herausgehalten.
Ideengeschichtliche Unterschiede zwischen Links und Rechts
Manfred Kleine-Harzlage, selbst früher eher der linken politischen Denkrichtung entsprungen, ordnet sich heute der ‚Neuen Rechten‘ zu. Er arbeitet präzise die ideengeschichtlichen Unterschiede von Links und Rechts heraus. Linke Denker sind ideologieafiner, haben ein optimistischeres Menschenbild und glauben an einen immerwährenden Fortschritt der Geschichte. Der Politologe Francis Fukuyama (*27.10.1952) hat das geflügelte Wort vom Ende der Geschichte geprägt. Das Weltbild der Rechten ist von einem deutlich pessimistischeren Menschenbild geprägt und man sieht die Geschichte eher in Zyklen ohne die generelle Entwicklung zum Positiven. Als Beispiel kann hier die Wiederkehr des Gleichen bei dem Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) gesehen werden.
Berührungsängste der Linken? – Werben für eine Querfront als letzte Chance
In der Opposition haben Libertäre und Rechte/Konservative wenig Berührungsängste, auch wenn die Weltanschauung sich durchaus unterscheidet. Linke stecken noch häufig in der Blase und im Denken des Establishments fest. Distanzierungen an die rechte Opposition gehören somit fast zum instinktiven Verhalten, trotz gemeinsamer Ziele. In seinem Buch ‚Querfont‘ wirbt Kleine-Hartlage für eben diese mit dem Minimal-Konsens Nationalstaat als hõchste Ebene, Einwanderung auf ein sozial-verträgliches Maß beschränken, einen Staat ohne ‚Wahrheitsmonopol‘ und Diplomatie und Friedenssicherung in der Außenpolitik. Punkte, die so eigentlich von der Alternative für Deutschland, einer eventuellen, neuen Wagenknecht-Partei wie auch zum Beispiel von ‚Der Basis‘ so unterschrieben werden könnten. Bemerkenswerter Satz in seinem Buch: ‚Eine Partei ist nicht alles, aber ohne eine Partei ist alles nichts.“
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