Von John Duke of Lancaster
Es war eine holprige Weltmeisterschaft. Das begann schon mit der Vergabe an den Wüstenstaat Katar. Sicherlich war das unglücklich. Versteht man aber eine Weltmeisterschaft (WM) als Völkerverständigung, dann sollte man auch unterschiedliche Einstellungen zu Werten eines Gastgeberlandes akzeptieren. Ob es sinnvoll ist, diesen Wettbewerb im Winter, in ein Land ohne jede Fußball-Tradition zu vergeben, ist eine ganz andere Frage. Erst zum zweiten Mal ist ein Gastgeber in der Vorrunde ausgeschieden (nach Südafrika und das auch nicht so sang- und klanglos wie Katar).
Aus neutraler Sicht war die WM oftmals kurzweilig und spannend
Schon in der Vorrunde gab es interessante Konstellationen, als zum Beispiel Uruguay und Ghana in den letzten Minuten ihre Abwehr komplett auflösten, um am Ende das beziehungsweise die benötigten Tore noch zu erzielen, aber dann doch Südkorea das Ticket für das Achtelfinale ergattern konnte. Auch in der deutschen Gruppe gab es Spannung und 16 Minuten vor Schluss wären sowohl Deutschland als auch Spanien bei den Zwischenergebnissen draußen gewesen. Das Endspiel war 80 Minuten recht einseitig, dann haben die Franzosen innerhalb von zwei Minuten die Partie wieder offen gestaltet und es war eine spannende Partie mit einem insgesamt verdienten Weltmeister. Den Argentiniern wird es egal sein, dass die woke Blase im Westen, das Team um Lionel Messi ernsthaft als zu ‚weiß‘ bezeichnete.
Marokko sportlich eine Bereicherung, aber gesellschaftlich problematisch
Erstmals schaffte es mit Marokko ein Team aus Afrika ins Halbfinale. Nach der Niederlage gegen Frankreich und der anschließenden gegen Kroatien im ‚kleinen Finale‘ blieb ein bemerkenswerter 4. Platz für das Team um die Stars Ziyech und Hakimi. Auf welchen Pulverfaß West-Europa mittlerweile sitzt, zeigten die Ausschreitungen marokkanischer und anderer Einwanderer aus Nordafrika in Montpellier, Paris, Madrid, Köln und Brüssel, die sowohl nach Niederlagen wie auch nach Siegen stattfanden, und bei denen auch ein Toter zu beklagen war. Die Sportberichterstattung, die zum Teil nervig politisierte, ignorierte diese Ausschreitungen komplett.
Deutschlands ‚Mannschaft‘ und Schweizer ‚Nazi‘ auf Abwegen
Die ‚Mannschaft‘ fiel mehr durch Aktionen wie das Tragen der ‚One love‘-Binde auf, und am Ende fuhr man wie schon 2018 in Russland nach der Vorrunde nach Hause. Es gab Hohn und Spot wie auch für die Schweizer ‚Nazi‘ nach der 1:6-Schmach gegen Portugal im Achtelfinale. Große Kritik gab es hier auch wegen des Auftritts von Granit Xhaka. Nach dem Spiel gegen Serbien gebärdete sich der Spieler mit Wurzeln im Kosovo wie ein wilder Stier und übertrug einen Konflikt (Serbien versus Albanien) in die Schweizer Nationalmannschaft. Vielleicht kann man ihm noch zugute halten, dass er provoziert wurde. Eine Weltmeisterschaft mit sportlichen Höhepunkten und politischen Tiefpunkten geht somit zu Ende.
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