von Achim Baumann
Während weltweit die Sprengung der Pipelines North Stream 1 und 2 diskutiert wird, als möglicher Täter Russland zwar erörtert, aber die USA vergessen werden, findet das geplante Kidnapping des belgischen Justizministers in den deutschen Medien kaum oder gar nicht statt. Kein Wunder, wird der europäische Wertekanon – was ist das eigentlich? – zwar regelmäßig bemüht, aber was bekommt man von den Nachbarn Deutschlands überhaupt regelmäßig mit?
Gerne werden die Royals unserer Nachbarn gezeigt oder touristische Attraktionen. Dass ein Blick gen Niederlande oder Belgien auch im Hinblick auf künftige Entwicklungen gesellschaftlicher Art interessant, sogar abschreckend sein könnte, ist unseren Medien in der Regel keine Berichterstattung wert. Nun liest man heute hier und da in der Republik aber in den Mainstream-Gazetten, meist ist es der gleiche dpa-Nachrichtenbeitrag, über den Versuch einer Drogen-Mafia, den belgischen Justizminister zu kidnappen, was gerade noch verhindert werden konnte, vier „Niederländer“ seien verhaftet, der Plan vereitelt worden. Niederländer in Belgien, mag man sich hier in Deutschland fragen? Über den Hintergrund der Drogen-Mafia, die problemlos über Landesgrenzen arbeitet, erfährt man indes wenig. Im langen dpa-Artikel ist lediglich einmal der Begriff „Clan“ eingestreut. Moment mal, Clans? Kennen wir die nicht aus Berlin, Bremen, dem Ruhrgebiet und inzwischen so ziemlich jeder großen- oder mittelgroßen Stadt Deutschlands auch? Und was ist das Charakteristikum, geneigter selbstdenkender Leser, dieser Clans? Richtig, ihre Mitglieder sind nahezu ausnahmslos Bürger mit Migrationshintergrund.
Belgien bald ein Narco-Staat?
Was den Bevölkerungsaustausch betrifft, ist Belgien, ähnlich wie die Niederlande, schon ein erhebliches Stück weiter als die Bundesrepublik. Die ungesteuerte Einwanderung nicht zur Integration bereiter fremdländischer Prekariate hat eben in der Regel kein friedliches Miteinander zur Folge. Es bilden sich stattdessen vermehrt Clan-Strukturen, diese Einsicht ist auch in der Bundesrepublik angekommen – aber erinnert sei an die Grünen, die noch im jüngst zurückliegenden NRW-Wahlkampf behaupteten, dass das Clan-Problem „aufgebauscht“ sei. Und der nun unter einem CDU-NRW-Ministerpräsidenten Wüst wirkende neue Justizminister Benjamin Limbach von den Grünen möchte den Begriff am liebsten nicht mehr in den Mund nehmen. Interessanter ist da, was in unserem Nachbarland bereits befürchtet und sogar offen ausgesprochen wird, so warnte der Generalstaatsanwalt von Brüssel, Johan Delmulle, davor, dass Belgien ein „Narco-Staat“ wird. Er sagte kürzlich, dass die organisierte Kriminalität eine immer größere Rolle im Kokainhandel spiele. Dies führe zu einem „immer gewalttätigeren Wettbewerb zwischen diesen Clans und zu schweren Konflikten mit hauptsächlich niederländischen kriminellen Organisationen“. Und der oberste Generalstaatsanwalt Belgiens, Ignacio de la Serna, schlug im Februar Alarm, zitiert ihn die dpa. Er beklagte in einem Interview, dass die Behörden dramatisch unterbesetzt seien. Die Mafia nähme das Land in Besitz.
Die Mocro-„Maffia“
Wer den Namen aus dem Fernsehen kennt, liegt fast richtig. Während sie in den Niederlanden ein Straßenfeger ist, kann man die holländische Serie gleichen Namens in der Bundesrepublik, bislang gibt es zwei Staffeln, bei uns lediglich beim Nischensender Joyn sehen. Aber der Name wird in Belgien und den Niederlanden auch für die echte knallharte und über Leichen gehende vor allem marokkanisch und libysch geprägte Drogenmafia verwandt. Aber das liest man in unseren Mainstreammedien eben nicht, da wird das geplante Kidnapping des belgischen Justizministers lediglich kurz erwähnt, die Hintergründe um die sich stärker ausbreitende Drogen-Mafia eben nicht. Man stelle sich nur vor, der deutsche Justizminister Marco Buschmann würde gekidnappt und damit Opfer der eigenen liberalen Asylpolitik…
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