Also, was ich sagen wollt, Freunde, ich lese ja täglich meinen Danisch.de. Das ist für mich so wie gläubige Christen täglich mal in die Bibel schauen, vielleicht an beliebiger Stelle aufschlagen und hernach, wenn sie einen Psalm, oder ich weiß nicht, Vers, oder Kapitel von Johannes, oder Paulus gelesen haben, sie zuklappen, zurücklegen und geistig erfrischt und gestärkt ihr Tagewerk fortsetzen.

Genauso geht es mir mit dem Danisch. Hadmut, mit Vornamen. Nein, das ist kein Druckfehler. Es besteht also nicht einmal eine Namensverwandtschaft.

Was für ein Kerl das ist, will ich jetzt lieber nicht erzählen, sonst bekommt ihr Minderwertigkeitskomplexe. Warum ich nicht? Weil ich genauso denk wie er. Dupfegliich, sagt man in minerä badische Heimat.

Wenn mein Hirn so klar denken könnte, und meine Hände so gut schreiben, wäre einer seiner Lieblingssprüche von mir:

„Bedenke, worum Du bittest.“

Oder:

„Geliefert wie bestellt.“

Ja, das ist stark. Der Hammer, würden meine Enkelkinder sagen. Gott hab sie selig.

Warum ich das erzähle? Ob es nicht wichtiger wäre, mir Gedanken zu machen, warum Alice Schwarzer nun auf einmal voll Nazi ist?

Nee, mit Verlaub, das ist mir voll Scheißegal. Schnurzpiepegal sogar. Geht mir am … vorbei. Ich sags jetzt nur noch mit Udo Jürgens, der rechtzeitig den Schirm zugemacht hat, vor 8 Jahren. Mit 80. Ein Glücklicher. Hat sich zwei Amtsperioden von Merkel einfach erspart. Die Willkommenstortur. Corona und den ganzen Klima-Wahnsinn. Sein Herz blieb einfach stehen. Zackbumm. Fällt um und ist weg vom Fenster. Was für ein Lebenskünstler. Selbst den Tod hat er 1 A zelebriert. Ich ziehe ganz tief meinen Hut.

Seine Hits muss ich hier nicht verlinken. Das könnt ihr besser als ich, Freunde. Könnten im Prinzip alle von mir sein. Einziger Unterschied: Ich kann nicht Klavier spielen. Dafür aber Mundharmonika. Und singen kann ich, finde ich, sogar besser. Bin nur noch nicht berühmt. Aber Adenauer hat, glaube ich, auch erst mit 80 angefangen.

Ganz anders verhält es sich bei Hadmut Danisch. Der schreibt deutlich besser als ich. Weil er einfach klarer, prägnanter, intelligenter denken kann. Denken im Sinne von NACHDENKEN. Obwohl er ein absoluter Spitzen-Informatiker ist, also ein Meister von Bits und Bytes. Also RECHNENDES DENKEN ihm auch bekannt ist.

Wobei ich nicht weiß, ob er Martin Heidegger kennt, der vor gut 60 Jahren genau darüber einen Vortrag hielt, in der Frankfurter Paulskirche, mit der Überschrift HEIMAT UND TECHNIK.

Ja, da hätte eigentlich kein Auge trocken bleiben dürfen. Versammelt war nämlich alles, was Rang und Namen hatte. Gewiss, sie haben artig, wie es sich gehört, applaudiert. Aber verstanden hat ihn kein Schwein. Sonst wäre es nämlich nicht gekommen wie es gekommen ist. Die 68er und die schlimmen Folgen. Dass ich dabei war, macht das Fiasko nicht weniger schlimm. Ich war jung. Und dumm. Und links, wie alle, die eine goldene Zukunft wollten. Von der Frankfurter Schule hatte ich damals nichts gehört. War selbst nur ein Volksschüler.

Inzwischen bin ich ein bisschen klüger. Hab die von Udo J. besungenen >66< längst übersprungen.

Langer Rede kurzer Sinn,

was ich heut bei dem guten Danisch hab gelesen, trifft sämtliche Nägel auf den Kopf. Aber ich warne Euch. Wer nicht sattelfest ist, sollt ihn besser meiden. Kommt gleich nach dem guten Klonovsky (michael-klonovsky.de), in der Tiefenschärfe. Oder davor. Ich kann das nicht beurteilen. Mein IQ ist zu gering.

Genug der Vorrede. Danisch schieß los. Also bitte.

Hadmut Danisch hat ab jetzt das Wort:

Bedenke, worum Du bittest…, sprach der Alte zur Jugend, Ihr müsst dann mit dem Scheiß leben, den Ihr Euch anrührt, nicht ich….

Des Öfteren hatte ich angesprochen, dass man mir zwar persönlich übel mitgespielt hatte, weil ich in eine zeitgeistige Phase hoher Korruption, Willkür und des staatlich betriebenen Großparasitentums geraten bin, ansonsten aber mit meinem Geburtsjahr ziemlich zufrieden bin, weil ich hinreichenden Abstand zum letzten und nächsten Weltkrieg habe/hatte, und mein Leben lang – jedenfalls bisher – niemals Hunger, Gewalt oder Mangel an Klopapier gelitten habe. Dafür habe ich eine hochinteressante Phase der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung miterlebt, Computer, Internet, Medientechnik, jeder ein Handy in der Tasche, das technisch Fernsehsender und Rechenzentren von vor 20 Jahren abhängt. Man klickt an, was man gerne haben will, und am nächsten Tag wird es geliefert.

Lediglich im Finetuning – und da sind sich viele Altersgenossen aus der Informatik mit mir einig – habe ich so eine lokale Flaute erwischt. Für die Computer-Milliardärskarrieren war ich etwas zu jung, da kam ich etwas zu spät. Für die Internet-Milliardärskarrieren vielleicht etwas zu alt, zu früh dran, obwohl ich ja der Meinung bin, dass ich damals eigentlich beste Voraussetzungen hatte, nämlich das – damals – fast totale Internetwissen, während die meisten draußen noch gar nicht wussten,

was das ist. Das Karrierezeitfenster hat man mir gründlich versaut, aber ansonsten war die Zeit recht gut gewählt. Sogar Meinungsfreiheit hatte ich bis vor etwa 10 Jahren noch halbwegs, da wissen heute viele gar nicht mehr, was das ist.

Vor allem: Wir hatten in der Schule noch Spaß, es war friedlich, wir hatten Freude am Lernen. Wir waren hinterher studierreif.

Dagegen bin ich gerade recht froh, aus dem Dasein als Angestellter ausgeschieden zu sein, weil die Gesellschaftsform das nicht mehr zulässt, dass alles so kaputt ist, dass man nur noch weg will.

Und wenn ich mir anschaue, wie Politik, Universitäten, Medien im Galopp die Gesellschaft in eine marxistische Klapsmühle verwandelt haben, denke ich mir: Nur noch weg. Ich bin schon an dem Punkt, an dem ich die Urlaubsorte danach auswähle, ob sie genderfrei sind. Man macht nicht mehr Urlaub von der Arbeit, sondern vom Deutschtum des 21. Jahrhunderts.

Neulich las ich irgendwo, dass Psychologen festgestellt haben, dass die Zahl derer, die nochmal jung sein oder ewig leben wollen, drastisch gesunken sei. Verblüffend viele Leute, besonders der Baby-Boomer, haben gar keine so große Lust, noch lange im Diesseits, in dieser Gesellschaft in Zerfall, Verblödung und Sozialismus zu verbleiben. Die aktuelle Politik und die von Geisteswissenschaftlern, Dummen und Faulen betriebene Zersetzung der Gesellschaft haben es geschafft, dass die Leute die Lust verloren haben, in dieser Gesellschaft noch zu leben.

Eine Umfrage hat nun ergeben, dass die jüngere Generation auch keinen Bock mehr hat, in dieser Gesellschaft zu leben, die sie sich selbst gemacht hat: Jüngere Generation würde lieber in der Vergangenheit leben.

Eben ging es noch darum, die Vergangenheit abzuschaffen und sich für die Besseren zu halten. Progressiv wollte man sein. Alles Nazi, was konservativ ist.

Jahrzehntelang galt die Jugend als rebellisch. Doch die Mehrheit der jungen Leute träumt laut einer Umfrage nicht mehr von einer besseren Zukunft, sondern von der Vergangenheit.

Sag’ ich doch schon lange: Wir waren besser.

56 Prozent der Erwachsenen unter 34 Jahren sagten in einer repräsentativen Online-Befragung für die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen (des Unternehmens British American Tobacco (BAT)), sie würden lieber in der Vergangenheit leben. 44 Prozent würden die Zukunft bevorzugen.

Vor knapp einem Jahrzehnt sah das Ergebnis einer ähnlichen Befragung ganz anders aus: Im Jahr 2013 wollten nur 30 Prozent lieber in der Vergangenheit und 70 Prozent in der Zukunft leben.

“Das ist wirklich neu und sehr ungewöhnlich”, sagte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt. Die Jugend habe das Leben noch vor sich und sei darum eigentlich sehr zukunftszugewandt. Mit dem Begriff Vergangenheit würden die Befragten in der Regel ihre eigene Kindheit und Jugend verbinden.

In der mittleren Generation im Alter zwischen 35 und 54 Jahren stieg der Anteil der Nostalgiker in geringerem Maße von 54 auf 66 Prozent. Bei den Älteren ab 55 Jahren sehnen sich laut der Umfrage nahezu konstant 68 Prozent in die Vergangenheit zurück. Im Jahr 2013 hatte der Anteil mit dieser Einstellung bei 70 Prozent gelegen.

Und warum ist das so?

“Weil es früher besser war”

Auf die Frage, warum sie lieber in der Vergangenheit leben wollten, sagten 42 Prozent der Befragten über alle Altersgruppen hinweg, früher sei der Zusammenhalt größer gewesen. 35 Prozent gaben als Grund an, “weil es früher besser war”.

Es habe “mehr Sicherheit und Beständigkeit” gegeben, erklärten 34 Prozent. Als weitere Gründe wurden genannt: “Man war glücklicher” (29 Prozent), “weniger Kriege und Krisen” (23), “Umweltbedingungen waren besser” (22) und …

Gerade junge Leute vermissten Zusammenhalt und Gemeinschaft. Offenbar treffe man sich in der weitgehend digitalen Welt weniger zu Außer-Haus-Aktivitäten.

Ja. Wir hatten so richtig Spaß.

Wir waren in so vieler Hinsicht so frei, so unbeschwert. Kein Gender, Feminismus nur am Rande, keine Belehrungen im Fernsehen, dieser ganze Krach, dieser Moral- und Belehrungsdruck, dieser Kulturpessimismus, dieses ständige Beschweren, diese Vorwürfe, der ganze Zeitgeistmist, alles noch nicht da. Ich weiß, es ist kommerziell, aber die Langnese-Kinowerbungen aus den 80er-Jahren beschreiben so unglaublich gut das Zeitgeistgefühl, dass wir damals hatten:

Oder wie ein Kumpel und Ex-Kollege so gerne zu sagen pflegt: Früher, als Männer noch Männer, Frauen noch Frauen und Integer noch 16 Bit waren.

Man konnte hingehen, wohin mal wollte. Auch nachts.

Heute haben wir die Wahl zwischen Kriminalität der Sorte Straßengewalt und Feminismus. Alles nur noch Gesinnungs- und Moralterror oder Straßenraub. Mir schrieb gerade ein Profifotograf, dass er sich nicht mehr traut, in Berlin noch mit seiner Fotoausrüstung rumzulaufen. Zu gefährlich.

Wir hatten da so eine relativ einfache, aber taugliche Gesellschafts- und Geschlechtsordnung: Die Jungs haben Blödsinn gemacht und den Maxen markiert, die Mädels waren im Bikini unterwegs und haben gekichert, alle haben sich amüsiert, und es war einfach eine tolle Zeit. Heute ist es nur noch Krieg.

Die von Linken, Feministen, Gerechtigkeitskriegern und Geisteswissenschaftlern gebaute und erzwungene Gesellschaft ist einfach nur noch ein großer Haufen Scheiße. Ich sehe überhaupt nichts, was besser geworden ist, was man erreicht hat. Außer, dass man nicht mehr in Krawatte rumläuft. Wir leben in einer Gesellschaft, die von den größten Deppen, die wir hatten und bekommen konnten, gebaut, entworfen, vermurkst ist.

Die Alten sagen es schon lange. Die Jungen scheinen es inzwischen auch zu merken.

Er habe in Befragungen immer wieder festgestellt, dass die junge Generation nach Sicherheit strebe, auch in der Arbeitswelt. “Das Beamtentum erlebt eine Renaissance”, sagte der Zukunftsforscher. In den Jahrzehnten davor habe dagegen der Wunsch dominiert, die Welt zum Besseren zu verändern. Jetzt seien die Unter-34-Jährigen zurückgewandt. Kritisch merkte Reinhardt (51) an: “Es ist auch eine Generation, die komplett gepampert wurde von ihren Eltern.”

Das ist wohl ein wesentlicher Knackpunkt, an dem die Gesellschaft scheitert.

Einerseits ist an dieser Gesellschaft gar nichts mehr konstant, nichts mehr da, worauf man sich noch verlassen kann. In der Generation meines Vaters hat man sich noch nach dem Studium einen Arbeitgeber gesucht und blieb dann bei dem bis zur Rente. Bei mir war das schon so, dass man alle paar Jahre wechselt, ich war ja selbst in Karlsruhe, Dresden, Ulm, nochmal Karlsruhe, München und Berlin tätig. Und habe zuletzt die Kollegen oft nach 6 oder 12 Monaten schon wieder gehen gesehen, weil da nichts mehr von Dauer ist.

Und nun wollen viele wieder Beamte werden.

Gleichzeitig töbert man, dass zu wenige Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten sitzen – gut bezahlt, aber Schleudersitzjobs. Während gleichzeitig der Öffentliche Dienst zum Versorgungsamt für Sachbearbeiterinnen verkommen ist.

Nun haben wir also die Gesellschaft, an der sie mit Hochdruck gearbeitet haben, alles Moral, ständige neue Sprachvorschriften, Frauenquoten, Sprechverbote, Steuern, Abgaben, Verbote, Blockwarte – und nun würden sie gerne in der Vergangenheit leben – bevor sie gekommen sind, um die Gesellschaft zu verändern.

Bedenke, worum Du bittest. Es könnte Dir gewährt werden und Du könntest dann darin leben müssen. Oder: Geliefert wie bestellt.

 

Antonio B.

Bild: Antonio B.

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