Von Brutus Crombie

Die Staatsnähe der Mainstreammedien ist nicht mehr zu leugnen. Anders kann man sich die Ruhe in den etablierten Medien nicht erklären. Eigentlich ist vergangene Woche eine mediale Bombe geplatzt, die das politische Berlin erheblich beschäftigen sollte. Eigentlich, denn es wird kaum darüber berichtet. Wer „Covid-Protokolle“ bei Google News eingibt, wird zwar fündig, aber die Nachrichten darüber scheinen keine besondere Relevanz zu entfalten. Es gibt keine Sondersendungen, es gibt keine Rücktritte. Nein, es wird noch nicht einmal breitflächig berichtet, geschweige denn darüber diskutiert. War es überhaupt wichtig, worüber man eben kaum berichtet? Oder sehen wir es vom Freiburger Standard nur besonders kritisch? Der geneigte Leser wird sich selbst ein Bild machen müssen – und staunen.

Was ist geschehen?
Das Online-Medium Multipolar hat die bislang geheim gehaltenen Protokolle des Corona-Krisenstabs des Robert Koch-Instituts (RKI) freigeklagt. So etwas kommt immer mal wieder vor, denn staatliche Stellen meinen häufiger, ihr Wirken rechtfertige, dass alles geheim bleibt. Soweit lediglich eine Mahnung an das RKI, auch dieses Institut ist der Transparenz verpflichtet. Gut, es wurden mittlerweile 1.000 Seiten freigegeben – zum Teil geschwärzt. Die müssen erst gelesen werden, dürften aber spannender sein als ein Agatha-Christie-Roman. Denn nach der Lektüre wurde den Kollegen von Multipolar klar: „Die im März 2020 verkündete Verschärfung der Risikobewertung von „mäßig“ auf „hoch“ – Grundlage sämtlicher Lockdown-Maßnahmen und Gerichtsurteile dazu – gründete, anders als bislang behauptet, nicht auf einer fachlichen Einschätzung des RKI, sondern auf der politischen Anweisung eines externen Akteurs – dessen Name in den Protokollen geschwärzt ist“. So zieht Multipolar in einer ersten Stellungnahme naheliegende Schlußfolgerungen. Was das konkret heißt?

Wir wurden belogen und betrogen
Das heißt nichts anderes, als dass die Entscheidung, es handele sich bei der Corona-Pandemie um ein Ereignis, das ein komplettes Runterfahren sämtlicher gesellschaftlicher Bereiche, also einen Lockdown rechtfertigt, politisch entschieden wurde – nicht aufgrund der Expertise von Fachleuten. In den Papieren ist aber die betreffende Person geschwärzt, die verantwortlich dafür war, dass zahlreiche Unternehmen Insolvenz anmelden mussten, dass zahlreiche Senioren elendig allein in kahlen Krankenhauszimmern verstarben, dass alle Kinder gegängelt wurden und der Rest der Bevölkerung Masken tragen musste und Impfskeptiker gesellschaftlich ausgegrenzt wurden. Knapp drei Jahre waren die Schock-Nachrichten über Covid 19, über die angeblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie unsere ständigen Begleiter. Kein Wunder, die staatsnahen Medien spielten das Spiel der Dramatisierung und gesellschaftlichen Ächtung rege mit. Die Mainstreammedien machten sich nicht selten zu widerlichen Erfüllungsgehilfen einer Hatz auf alle, die Impfstoff und Notwendigkeit einer Impfung kritisch sahen. Schnell wurde man zum Aussätzigen, sogar Kündigungen wurden ausgesprochen, wenn man sich nicht mit dem unsicheren Impfstoff spritzen lassen wollte. Und sämtliche Gerichte bezogen sich bei ihren Verureteilungen auf die Horror-Meldungen des RKI. Nun weiß man: mindestens  zum Teil erstunken und erlogen!

„Es soll hochskaliert werden“
Die Behauptung, das RKI habe die Hochstufung, und damit die Grundlage für Lockdown und Ausnahmezustand, auf Basis wissenschaftlicher Beratungen getroffen, ist nicht länger haltbar. So skalierte das RKI am 17. März 2020 die Risikoeinschätzung von „mäßig“ auf „hoch“. Laut den nun einsehbaren Papieren sollte diese neue Risikobewertung vorbereitet und „hochskaliert“, also dramatisiert werden. Eine in den Papieren geschwärzte Person sollte dafür ein Signal geben. Der Haken: Die Lage hatte sich gar nicht dramatisiert. Auch bei den FFP2-Masken war damals schon längst klar, dass sie – außer in sensiblen Bereichen – keinerlei Nutzen hatten. So heißt es in den Papieren zum Beginn der angeblichen Pandemie: „Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes.“ Die Politik hat also wider besseren Wissens im Winter 2020 eine strengere Maskenpflicht eingeführt.

Impfstoff kein Selbstläufer
Und auch Impfstoff, konkret der von Astrazeneca, wurde bereits im frühen Stadium kritisch gesehen. Die Onlinezeitung Watso schreibt dazu: „Auch den Impfstoff Astrazeneca sah der Krisenstab offenbar sehr kritisch. Aus den Dokumenten vom 8. Januar 2021 heißt es dazu: „Kein Selbstläufer wie bei den anderen, da der Impfstoff weniger perfekt ist.“ Daher müsse der Einsatz diskutiert werden. Und dennoch: Nur zwei Monate später, Anfang März 2021, empfahl die ständige Impfkommission (Stiko) den Impfstoff für alle Altersklassen und verwies auf neue Erkenntnisse aus Studien.“ Mit anderen Worten: Öffentlich wurde Impfstoff nicht kritisiert, sondern sogar empfohlen. Dabei war man sich schon einig, dass die Wirksamkeit nicht wie erhofft sein würde. Da denkt man unweigerlich an Körperverletzung, oder?

Die möglichen Folgen
Diese Papiere sollten ein Beben auslösen. Wer war verantwortlich? Wer hat nicht die Wahrheit gesagt? Welche Gerichtsverfahren müssen nun wieder aufgerollt werden? Ist der Staat verpflichtet, Schaden zu ersetzen? Gibt es eine selbstkritische Aufarbeitung der Mainstreammedien? Immerhin wurde als Begründung für die Rechtmäßigkeit der Corona-Maßnahmen stets darauf verwiesen, dass die Risikoeinschätzung des RKI wissenschaftlich basiert war. Das war aber nicht der Fall. Und sollte die Karriere der ominösen Person, die die politische Entscheidung traf, nicht für immer vorbei sein? Und wer war das? Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn? Man sollte ihn danach kritisch fragen, wnn er sich irgendwo zeigt. Zumindest hatte er damals die politische Verantwortung inne. Oder geschah alles auf Anweisung der Kanzlerin? Diese Fragen gehören aufgearbeitet. Mal schauen, ob sich jemand rührt. Für die Opposition, für Impfskeptiker und für Betroffene von Zwangsmaßnahmen ergibt sich endlich die Möglichkeit, gegen erlittenes Unrecht vorzugehen und das Skandalöse an den Vorgängen, die zum Stillstand eines ganzen Landes geführt haben, öffentlich zu machen.

Was mindestens passiert: Neue Klagen
Das Magazin Multipolar klagt erneut; am 6. Mai 2024 verhandelt das Berliner Verwaltungsgericht über eine vollständige Einsicht in die Protokolle – ohne Schwärzungen. Spätestens dann dürfte man den Namen desjenigen kennen, der ein ganzes Land aufgrund seiner subjektiven politischen Auffassung lahmgelegt hat. Den Kollegen von Multipolar ist bereits jetzt für ihren Einsatz für echte Demokratie zu danken!

Nachtrag
Das ZDF berichtet folgendes: „Das Bundesgesundheitsministerium sagt ZDFheute, dass es sich bei dem geschwärzten Namen um einen Mitarbeiter des RKI handelt. Spekulationen, an dieser Stelle könnten die Namen Angela Merkel oder Jens Spahn stehen, weist das Ministerium demnach zurück.“ Man darf gespannt bleiben.

Beitragsbild / Symbolbild: siam pukkato, Bild oben: FabrikaSimf, Bild unten: FooTToo / alle  Shutterstock.com

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