Von Dario Herzog

Eine aktuelle Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt: Deutschland verzeichnete 2024 den stärksten Rückgang ausländischer Investitionsprojekte unter allen führenden europäischen Wirtschaftsnationen. Besonders drastisch ist der Einbruch bei Kapitalzuflüssen aus den USA. Die Zahl der Investitionsvorhaben hat sich seit 2017 nahezu halbiert. Auch viele deutsche Unternehmen verlagern Produktion und Neugeschäft zunehmend ins Ausland, vor allem nach Osteuropa. Und was das heißt, ist klar: Was weg ist, kommt so schnell auch nicht zurück.

Energiewende Jobkiller
Der Kern des Problems ist die sogenannte ‚Energiewende‘ – ein sattsam verklärtes ideologisch motiviertes Großprojekt, das auf realitätsfernen Wunschvorstellungen statt auf wirtschaftlicher Vernunft basiert – und das die Regierung Merz nicht mutig genug angeht. Mit dem überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie, dem seinerzeit auch die Union zustimmte, und der gleichzeitigen Verteufelung fossiler Energieträger hat man Deutschland von einer sicheren, bezahlbaren Stromversorgung mittlerweile vollends abgekoppelt. Die Folge sind die höchsten Industriestrompreise weltweit – ein Todesurteil für energieintensive Betriebe, die massenhaft abwandern oder schließen müssen – Stichwort TyssenKrupp: Gefährdet sind in Deutschland rund 20.000 Stellen, allein 11.000 in der Stahlsparte. In den letzten zwölf Monaten – also im Zeitraum von etwa Juni 2024 bis Juni 2025 – sind in der deutschen Industrie mindestens 70.000 Arbeitsplätze weggefallen. Im gleichen Zeitraum sank der Umsatz der deutschen Industrie um etwa 3,8  Prozent, was direkt mit dem Stellenabbau zusammenhängt.

Die Mär von den erneuerbaren Energien
Gleichzeitig hat man ein völlig unzuverlässiges, wetterabhängiges System aus Windrädern und Solaranlagen aufgebaut, das ohne gigantische Subventionen nicht überlebensfähig ist. Die daraus resultierende Volatilität gefährdet die Netzstabilität – Stromabschaltungen in der Industrie sind heute keine Ausnahme mehr, sondern bittere Realität. Der zwanghafte Ausbau solcher Strukturen kostet Milliarden und belastet Haushalte und Unternehmen gleichermaßen. Planwirtschaftliche Eingriffe, Klimasteuern, Emissionshandel und grüne Auflagen strangulieren jeden unternehmerischen Gestaltungsraum. Dass dieser Kurs jetzt Dank der CDU/CSU auch noch durch die Aufnahme des CO₂-Neutralitätsziels ins Grundgesetz zementiert werden soll, macht die Lage endgültig absurd. Man schreibt damit eine technologische Einbahnstraße fest – mit unklarer Machbarkeit, astronomischen Kosten und null internationalem Effekt. Das ist keine Klimapolitik, das ist der systematische Rückbau unseres Wohlstands. So kritisiert auch Dr. Alice Weidel die aktuelle wirtschaftliche Rahmenpolitik:

„Diese katastrophale Entwicklung ist nur der Vorbote eines flächendeckenden Niedergangs. Der Absturz der deutschen Wirtschaft ist die unmittelbare Folge einer energiepolitischen Geisterfahrt, die bereits unter der CDU-Kanzlerin Angela Merkel begann, von der rot-grünen Ampel noch forciert wurde und von der schwarz-roten Regierung Merz nahtlos fortgesetzt wird. Hohe Steuern, Bürokratie, ruinöse Strompreise und die jetzt auch noch im Grundgesetz verankerte planwirtschaftliche Illusion einer ‚CO2-Neutralität‘ sind ein Alptraum für unseren Industriestandort und treiben dringend benötigtes Kapital förmlich aus dem Land. Statt auf echte und nachhaltige Wachstumsimpulse setzt Merz auf hohe Rüstungsausgaben und wirkungslose Haushaltskosmetik. So verspielt diese Regierung die Zukunft eines Industrielandes.“

Wird Merz die Kurve kriegen?
Die AfD hat es leicht: Im Chor mit Ultraliberalen, aber auch Wirtschaftslenkern kritisiert sie das, was auf der Hand liegt: Der Wirtschaft wird auch bei der schwarz-roten Bundesregierung zu wenig Priorität eingeräumt. Wenn Merz jetzt nicht schnell die Kurve kriegt, ist der Weg zu einem wirtschaftlichen Niedergang unausweichlich. Denn nur mit einer ideologiefreien, verantwortungsbewussten Politik kann Deutschland wieder zu dem werden, was es einmal war: ein Land mit Zukunft. Ein Land, das industrielle Wertschöpfung ermöglicht, statt sie zu sabotieren. Ein Land, das Wohlstand schafft – nicht verbrennt. Grundlage dafür ist günstige Energie durch Wiederinbetriebnahme effizienter Kernkraftwerke sowie durch die Wiederaufnahme von Gaslieferungen aus Russland. Zudem braucht die Wirtschaft Entlastung: Alle klimaschutzbezogenen steuerlichen Nachteile für deutsche Unternehmen müssen umgehend abgeschafft werden. Wer indes relativiert, bremst und andere Prioritäten setzt,beispielsweise Mehrarbeit und längere Lebensarbeit fordert, ist für den dann sich verstetigenden Niedergang mitverantwortlich!

Beitragsbild / Symbolbild und Bild oben: indivstock.com – Wetzkaz; Bild unten: photocosmos1 / beide Shutterstock.com

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