Von Jan Ackermeier
Wien, 9. Mai 1873: Es ist ein sonniger Frühlingstag – doch in den prunkvollen Hallen der Wiener Börse kippt die Stimmung jäh. Tausende Anleger stehen dichtgedrängt, als der Handel ins Wanken gerät. Kurse stürzen, Panik breitet sich aus. Innerhalb weniger Stunden wird aus dem Traum vom schnellen Reichtum ein Albtraum. Der „Schwarze Freitag“ ist da – und mit ihm beginnt die erste große Weltwirtschaftskrise der Neuzeit.

Die Wirtschaft boomte, Eisenbahnen wurden gebaut, neue Industrien entstanden. Überall wurde investiert – oft blindlings, in überbewertete Aktien und spekulative Projekte. Die Wiener Börse war das Zentrum dieser Euphorie. Doch was zu schnell wächst, fällt tief: Als erste Zweifel an der Solidität vieler Unternehmen aufkamen, verloren die Anleger das Vertrauen. Der Kursverfall war nicht mehr aufzuhalten. Was in Wien begann, breitete sich rasch aus: Berlin, Amsterdam, Paris – überall platzten Spekulationsblasen. Auch in den USA kam es wenig später zu schweren Turbulenzen. Die Folge: Zehn Jahre wirtschaftlicher Rückgang, Arbeitslosigkeit, Unternehmenspleiten. Viele Menschen verloren nicht nur ihr Geld, sondern auch ihre Existenz.
Nichts Neues
Finanz- und Wirtschaftskrisen sind indes keine alleinige Erscheinung der Neuzeit und des „modernen“ Börsenmarktes, bereits seit der Antike und dem berüchtigten König Midas kommt es immer wieder zu wirtschaftlichen Verwerfungen mit krisenhaften Ereignissen. Die Ursachen sind vielfältig, nicht selten spielen aber auch Gier und Größenwahn eine nicht unwesentliche Rolle.
Finanz- und Wirtschaftskrisen sind indes keine alleinige Erscheinung der Neuzeit und des „modernen“ Börsenmarktes, bereits seit der Antike und dem berüchtigten König Midas kommt es immer wieder zu wirtschaftlichen Verwerfungen mit krisenhaften Ereignissen. Die Ursachen sind vielfältig, nicht selten spielen aber auch Gier und Größenwahn eine nicht unwesentliche Rolle.
Beitragsbild / Symbolbild: Der Schwarze Freitag an der Wiener Börse, 9. Mai 1873 (zeitgenössische Darstellung). Urheber unbekannt.
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