Von Dario Herzog

Die öffentliche Verwaltung galt lange als Synonym für Ineffizienz, Überbürokratisierung und absurde Kosten – hier wie auch in den USA. Doch mit dem Department of Government Efficiency (DOGE) hat sich diese Bewertung zumindest in den USA radikal gewandelt. Erheblich inspiriert und mitgestaltet von Elon Musk, zeigt DOGE anschaulich, wie moderne Verwaltung funktionieren kann: transparent, digital, kostensparend und bürgernah. Wo früher millionenschwere IT-Projekte versandeten, steht heute ein System, das nach klaren Effizienzkriterien arbeitet – massiv unterstützt von Trump, Musk und den meisten US-Republikanern. Während hier in der Mainstreampresse nur über arbeitslos gewordene frühere Angestellte der US-Bundesbehörden gejammert wird, sollte man sich in der Bundesrepublik ein Beispiel an den USA nehmen. Denn die US-Adminstration setzt das um, was im Wahlkampf versprochen wurde. Für die hiesige Politik ist das unüblich, in der Tat. Trotzdem heißt es auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD, man wolle Bürokratie abbauen. Ob das funktionieren wird?

Vor DOGE: Wenn die öffentliche Verwaltung das Geld zum Fenster herauswirft
Vor der Gründung von DOGE, also zu Zeiten der US-Demokraten, reihten sich Beispiele für Steuerverschwendung wie Perlen an einer Kette: In Topeka im Staat Kansas etwa wurde ein Bürogebäude der Risk Management Agency (RMA) des US-Landwirtschaftsministeriums gemietet, obwohl seit der Pandemie niemand mehr vor Ort arbeitete. DOGE kündigte den Vertrag und gab an, damit 964.396 Dollar eingespart zu haben. In Chicago etwa wurde ein Prestigeprojekt zur Entwicklung eines digitalen Bürgerportals nach vier Jahren Entwicklungszeit und über 250 Millionen Dollar Kosten eingestellt – weil die Plattform nie online ging. In einem anderen Fall leistete sich die Behörde von San Francisco eigens entworfene Parkbänke für über 18.000 Dollar pro Stück. Sie waren zwar künstlerisch wertvoll, so die Behörde sich verteidigend, allerdings weder wetterfest noch vandalismussicher und mussten nach nur drei Monaten wieder entfernt werden. In der Hauptstadt Washington D.C. wurden nach Überprüfung von DOGE nun über 400 Diversitäts- und Umweltgerechtigkeitsprogramme bei der Environmental Protection Agency (EPA) gestrichen, was zu Einsparungen von über 2 Milliarden Dollar führt. Untersucht wurde von einem Heer von Musks Datenspezialisten, vor allem durch Datenalgorithmen, was für Ausgaben Sinn ergeben und welche nicht – und auch, welche verdächtig sind. So wurden natürlich kleine Ausgaben genauso wie erhebliche Ausgaben überprüft – und alles zusammengezählt, werden dem Staat in Zukunft Ausgaben in Milliardenhöhe erspart.

Im Fokus: Gesundheitswesen und Rentensystem als Brennpunkte der Reform
DOGE hat besonders im Gesundheitswesen einiges aufgedeckt: Beispielsweise wurden über 3.000 angebliche Patienten mit einem Alter von über 120 Jahren im staatlichen Abrechnungssystem ausgemacht – und gelöscht. Diese „Datenleichen“ führten ein gewisses Eigenleben, denn zum Teil wurde noch fleißig über ihre Daten abgerechnet. Ein besonders drastisches Beispiel betraf die Verteilung von Medikamenten in Pflegeeinrichtungen. Hier wurden teilweise identische Präparate mehrfach verordnet und über verschiedene Kanäle abgerechnet – oft durch unterschiedliche Subsysteme, die nicht miteinander kommunizierten. DOGE führte ein zentrales Prüfprotokoll ein, mit dem Redundanzen sofort auffallen. So können über 70 Millionen Dollar an überflüssigen Medikamentenausgaben innerhalb eines Jahres eingespart werden. Noch erheblicher waren die Unregelmäßigkeiten im staatlichen Rentensystem, die DOGE aufdeckte: Auch dort zig Tausend 120-Jährige, sogar eine Handvoll, die angeblich über 200 Jahre alt waren. Und einer, der sogar 340 Jahre alt hätte sein müssen. Interessant auch hier: Irgendjemand kassierte deren Rente. Man mag das zwar alles als „Kleinvieh“ ausmachen, in der Summe werden die USA künftig pro Jahr mehrere Milliarden Dollar einsparen. Immerhin Geld der Steuerzahler. Kein Wunder also, dass die Umfragewerte für Trump ungebrochen hoch sind.

Neue Spielregeln: Effizienzdenken nach Musk’schem Vorbild
Mit der Gründung von DOGE ändert sich der althergebrachte Kurs grundlegend. Elon Musk bringt Prinzipien wie „Zero-Based Budgeting“ und „First-Principles-Thinking“ ein, wodurch jede Ausgabe von Grund auf neu bewertet wird. Entscheidungen basieren nun auf Datenanalysen, Echtzeitinformationen und technologischen Lösungen. Ein Schlüssel zur Effizienzsteigerung ist der radikale Umbau staatlicher ITInfrastruktur: Wo früher zehn unterschiedliche Systeme miteinander konkurrierten, gibt es heute eine einheitliche Plattform für alle Verwaltungsprozesse. Ob darauf auch jemand in der Bundesrepublik kommt? Eher nicht, hier wird Länderhoheit entschieden verteidigt.

DOGE als Symbol für eine Verwaltung der Zukunft
DOGE ist damit weit mehr als ein neues Amt. Es ist ein Symbol für das, was möglich ist, wenn ein Staat sich seiner Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler bewusst wird. Elon Musk hat mit seiner bislang nur wenige Monate dauernden DOGE-Tätigkeit schon gezeigt, dass auch die öffentliche Verwaltung schnell, effizient und technologisch „up to date“ sein kann. Anstatt Verwaltungsdienstleistungen zu verlängern, sie zu „verkomplizieren“, werden sie künftig verkürzt. Anstatt Steuergeld zu verschwenden, wird es gezielt eingesetzt – und zwar dort, wo es wirklich gebraucht wird. Man mag den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), Computern und Algorithmen beängstigend finden. Aber das, was Musk mit ihnen macht, ist echte Digitalisierung. Ein Feld, das von unserer heimischen Politik seit jeher vernachlässigt wurde.

Beitragsbild / Symbolbild und Bild oben: Joshua Sukoff / Shutterstock.com, Bild unten: Meme von Björn Höcke

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