Von Jan Ackermeier
Am 4. April 1453 beginnt eine der berühmtesten Belagerungen der Weltgeschichte: Sultan Mehmed II., gerade einmal 21 Jahre alt, läßt seine osmanischen Truppen vor den Mauern Konstantinopels aufmarschieren. Das Ziel ist klar – der Fall der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches, das sich seit Jahrhunderten als Erbe des Römischen Imperiums versteht.
Riesige Doppelmauern, ein mächtiger Wassergraben und das berühmte Goldene Horn boten Schutz – und doch war die Lage verzweifelt. Nur rund 7.000 Verteidiger, darunter Söldner und Bürger, standen über 80.000 Angreifern gegenüber. Konstantinopel war politisch isoliert und militärisch unterlegen. Aber es kämpfte – um seine Geschichte, seinen Glauben, seine Identität.
Was Mehmed von früheren Angreifern unterschied?
Technologie und Entschlossenheit. Die Osmanen setzten gewaltige Kanonen ein. Tag für Tag beschossen sie die Mauern. Wochenlang hielt die Stadt stand – bis sie am 29. Mai schließlich fiel. Mit der Eroberung endete das Byzantinische Reich nach fast 1.000 Jahren. Konstantinopel wurde zu Istanbul, zur neuen osmanischen Hauptstadt. Für Europa bedeutete dieser Tag einen gewaltigen Bruch – kulturell, wirtschaftlich, politisch. Manche Historiker sehen darin sogar das eigentliche Ende des Mittelalters.
Beitragsbild / Symbolbild: Einzug des Sultans in die eroberte Stadt, Gemälde des osmanischen Hofmalers Fausto Zonaro, 1903. Urheber Unbekannt.
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