Von Dario Herzog
Die Messerangriffe von Mannheim, Saarbrücken und Co. sind gerade ein paar Tage her; und auch die EU-Wahl ist erst wenige Tage vorbei. Und nun fängt am morgigen Freitag die Fußball-Europameisterschaft, die „Euro2024“ bei uns an. Eigentlich ein Grund, um sich zurückzulehnen, die desaströse Politik der Ampel-Koalition für ein paar Tage zu vergessen und sich auf den Sport rund um den Lederball zu konzentrieren. Aber irgendwie scheint die Stimmung noch nicht besonders ausgeprägt zu sein. Das war beim Sommermärchen 2006 noch ganz anders, oder? Was ist der Grund? Ist es etwa der böse Rassismus?
Wirbel um Umfrage
Nein, es war keine Umfrage, die auf einem Parteitag der AfD erhoben wurde: Gerade der linkslastige WDR, der spöttisch auch Westdeutscher Rotfunk genannt wird, veröffentlichte vor einigen Tagen eine Umfrage unter Fußballbegeisterten. Tenor: Rund ein Fünftel der Befragten wünscht sich mehr Nationalspieler mit weißer Hautfarbe – 65 Prozent stimmen dem eher nicht oder überhaupt nicht zu. Was für ein Ergebnis! Denn anders gelesen, lehnen rund ein Drittel der Befragten eben nicht rigoros die Auffassung ab, dass man die Herkunft einer Mannschaft zumindest halbwegs nachvollziehen können sollte. Und in der Bundesrepublik ist man zumindest abstammungsmäßig weiß. Was für ein Skandal – oder doch nicht?. Aber man diskutierte eben nicht das Ergebnis der Umfrage, sondern, ob solche Fragen überhaupt gestellt werden dürften. Und schon stand der WDR als Rassismus fördernder TV-Sender im rechten Eck. So schnell kann es gehen. Aber der WDR konnte sich reinwaschen, bewies er mit seiner Umfrage doch angeblich, dass die Zahl der Rassisten bei der AfD besonders hoch sein soll. So schrieb der WDR:
„Befragt wurden 1.304 Wahlberechtigte in der Zeit vom 2. bis zum 3. April 2024. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Partei-Anhängern: Unter Anhängern der AfD wünscht sich knapp jeder Zweite (47 Prozent) eine weißere Nationalmannschaft, unter Anhängern des Bündnis Sahra Wagenknecht sind es 38 Prozent. Die Zustimmungswerte von Anhängern der Union (18 Prozent), der SPD (14 Prozent) und der Grünen (5 Prozent) fallen geringer aus.“
Soso, bei der AfD wünscht sich nicht einmal ganz die Hälfte eine weiße Fußballnationalmannschaft? Besonders rassistisch hört sich das also gar nicht an. Der WDR schrieb allerdings auch: „Gleichzeitig finden 17 Prozent der Befragten es schade, dass der derzeitige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft türkische Wurzeln hat.“ Aha, das Thema Abstammung ist also doch ein gesellschaftliches Thema? Dabei ist die Frage, ob nicht eher die permanente Betonung der Fußballverantwortlichen, dass wir so eine tolle farbenfrohe, neudeutsch „diverse“ Mannschaft mit zahlreichen Migrantlern an Bord haben, der tatsächliche Grund für die zunehmende Ablehnung ist.
Trans? Homo? Oder etwa ganz normal?
Es ist die gleiche Problematik: Am 17. Mai war – von der Presse groß angekündigt – eigentlich ein Massen-Outing von schwulen Fußballern geplant, das aber nicht stattfand. Man habe Angst gehabt, hieß es es pünktlich zur „Euro2024“ gestern im ZDF und anderen Medien. Mal ehrlich, die Spieler sollen gut spielen können. Man will gar nicht wissen, was sie sexuell treiben. Aber dass das die Mehrheit der Fußballfans nicht interessiert, geht nicht in die Köpfe derjenigen, die alles, sogar den Sport, zum Spielball von Genderfragen und Co. machen. Nur das Fußballspielen spielt bei den Politikommissaren in den Verbänden, in Medien und Politik offensichtlich keine große Rolle mehr. Das ist einfach absurd!
Zurücklehnen oder aufregen?
Hat sich die Diskussion um die Abstammung ein wenig gelegt, hätte sich jetzt eigentlich alles um den Sport drehen können. Wären da nicht die üblichen Funktionäre aus ihren Löchern gekrochen, um dem durchschnittlichen Zuschauer auch noch einzutrichtern, dass auch der Sport politisch sein muss. Wie immer, spielen die Funktionäre das Spiel des jeweils herrschenden Systems. Im Nationalsozialismus gab es Ehrenbezeugungen vor dem Führer und heute gibt man eben woke Ansichten wider. So zeigte sich Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer mal wieder entsetzt und ließ ebenfalls kurz vor der „Euro2024“ als Ergebenheitsadresse verlauten: „Wir erleben gerade, wie eine Partei wie die AfD die Gesellschaft spaltet. Der FC Bayern und auch die Nationalmannschaft müssen zeigen, dass man seinen Kurs halten muss. Wir alle haben die Verpflichtung, die Demokratie zu beschützen“. Das sagte der 69-Jährige gegenüber dem Antifa-affinen Onlinemedium t-online. Kurs halten? Wäre ja bei der Nationalmannschaft schön, wenn darunter ein siegorientiertes Spielen gemeint wäre.
Null Stimmung – auch nicht die nächsten Tage
Was bleibt? Ein paar Bier beim Public Viewing? Mit Alkohol könnte man ja den Frust über die politisch korrekte Lesart des Fußballs ertränken. Aber auch das wird nicht überall stattfinden! Für viele Gemeinden ist es zu teuer – und vor allem gibt es erhebliche Sicherheitsbedenken. Das wird auch mittlerweile offen kommuniziert. Es gäbe Bedenken bei großen Menschenmengen, heißt es da etwas nebulös. Nur, wovor hat man Angst? Dass „Bernd“ und „Uli“ einem den Platz wegnehmen könnten, oder „Markus“ bei der falschen Mannschaft „Tor“ ruft oder vielleicht doch eher, dass ein unaussprechlicher Name ein Messer dabeihaben und im Namen einer Wüstenreligion um sich mesern könnte? So ist es kein Wunder, dass bei einer Umfrage des VDI 70 Prozent der Befragten die Europameisterschaft lieber Zuhause verfolgen möchten.
Keine Identifikation
Dichte Wolken mit leichtem Regen sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Freitag voraus. Dichte Wolken hängen aber auch in Sachen Identifikation mit der Fußball-Nationalmannschaft über uns Deutsche. Oder wo sind die Fahnen, die man 2006 noch überall hängen gesehen hat? Oder identifiziert man sich eben nicht mehr mit dieser speziellen Nationalmannschaft? Die Mehrheit der Zuschauer indes möchte unpolitische Spiele, mit einer Mannschaft, die guten Fußball spielt, die sich mit unnötigen woken Äußerungen zurückhält und mit der man sich identifizieren kann. Natürlich kann da jemand mit Migrationswurzeln mitspielen, wenn er sich vollauf mit Deutschland identifiziert. Aber was der deutsche Zuschauer eben nicht möchte, ist eine Mannschaft, die ausschaut, als ob sie auf einem Markt regelrecht zusammengekauft wurde – ein Blick nach Frankreich dürfte reichen. Aber die jüngste Vergangenheit hat es gezeigt, der wiederholte islamistische Fingergruß von Antonio Rüdiger führte zu keinen Konsequenzen. Selbst regelmäßiges Nichtkönnen scheint bei der Nationalmannschaft kein Hinderungsgrund zu sein, wenn man bereit ist, stattdessen die Binde in Regenbogenfarben zu tragen. So ist es kein Wunder, dass die Deutschen sich mehrheitlich noch nicht besonders auf das Turnier freuen, die Identifikation fehlt einfach! Deshalb werden morgen beim Spiel Deutschland gegen Schottland nicht wenige Schottland die Daumen drücken. Das Team sieht irgendwie auch wie ein Team aus Schottland aus, oder nicht?
Beitragsbild / Symbolbild und oben: FamVeld / Shutterstock.com
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