Dario Herzog
Der eine glaubt daran, der andere nicht. Dabei ist Pflanzenheilkunde seit Jahrhunderten bekannt und viele vertrauen auf sie. Und andere Kulturkreise halten schon seit Jahrtausenden an ihrer pflanzenbasierten Heilkunde fest, zum Beispiel die Chinesen mit ihrer Traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Was für uns zumindest ungewöhnlich klingt, ist für die Chinesen ein Teil ihres Lebens. Nun muss man nicht alles glauben, aber so manche Alternative zum teuren Pharmaprodukt funktioniert – und ist bedeutend günstiger. Das gefällt den Pharma-Konzernen nicht und natürlich auch nicht ihren Helfershelfern in Politik und Medien – die nicht selten von ihrem Engagement gegen Althergebrachtes auch finanziell profitieren.
Homöopathie droht Verbot
Karl Lauterbach bekämpft die Homöopathie. Sein Plan: Die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch Krankenkassen sollen gestrichen werden. „Homöopathie macht als Kassenleistung keinen Sinn. Auch den Klimawandel können wir nicht mit Wünschelruten bekämpfen. Die Grundlage unserer Politik muss die wissenschaftliche Evidenz sein“, diktierte er so manchem Medium in den Notizblock. Soso, also plötzlich soll wissenschaftliche Evidenz zählen? Etwa so wie bei den völlig unbekannten Substanzen, die man sich während der Corona-Panmdemie in den Körper jagen lassen sollte? Apotheker widersprechen vehement. Nach der Auffassung von Wolfgang Scholz aus Lüdenscheid wird die Homöopathie als Alternative zur wissenschaftlichen Medizin in Teilen der Bevölkerung allerdings nach wie vor geschätzt, da es „teilweise jahrhundertealte an Ärzte und Apotheker weitergegebene positive Erfahrungen mit gut verträglichen Homöopathika in der Praxis gibt.“ Und in der Tat, während man von Pharma-Seite behauptet, Homöopathie würde wie ein Placebo wirken, der Konsument glaube eben fest daran und deshalb verbesser sich das jeweilige Leiden, kann man bis heute nicht erklären, warum Homöopathie bei Kindern und Tieren erfolgreich sein kann.
Die Grünen schweigen – die AfD kritisiert
Seltsam ist, dass die Grünen den Kurs von Karl Lauterbach mittragen. Dabei waren sie einst angetreten, Alternativen zum Pharma-Establishment in die Gesellschaft zu tragen. Die AfD indes protestiert gegen das geplante de-facto-Verbot der Homöopathie: „Die Homöopathie hilft unzähligen Menschen dabei, ihre Leiden zu bekämpfen. Hierbei gilt gemäß des hippokratischen Ansatzes ‚Wer heilt, hat recht‘ das Ergebnis der Behandlung. Wir wollen daher die Homöopathie, für die sich die deutliche Mehrheit der Deutschen offen zeigt, auch als Kassenleistung erhalten. Da auf homöopathische Arzneimittel nur ein Bruchteil der Medikamentenkosten entfallen, ist eine Streichung wirtschaftlich nicht zu begründen. Auch dass Herr Lauterbach fordert, es müsse eine ‚wissenschaftliche Evidenz‘ vorliegen, klingt nach den bisherigen Erfahrungen wie Hohn. Zum einen erzielen homöopathische Heilmethoden seit 200 Jahren positive Effekte auf die Gesundung von Menschen, zum anderen hatte Minister Lauterbach während der Coronazeit auch keine Probleme damit, ohne jede Evidenz ein Impfexperiment an der Bevölkerung durchzuführen. Für einen Gesundheitsminister sollte die Gesundheit des Volkes an erster Stelle stehen und den Patienten ein Recht auf freie Therapiewahl garantiert werden“, kritisiert beispielsweise Dr. Christina Baum, Mitglied im AfD-Bundesvorstand und im Gesundheitsausschuss des Bundestages, das Vorgehen vom Noch-Gesundheitsminister Lauterbach.
Wieder ein Stück Freiheit, das beschnitten wird
Die AfD ist damit wieder einmal grüner als die Grünen, denn sie möchte alternative Heilverfahren erhalten. Was bleibt, ist der Verdacht, dass der Gesundheitsminister mit seinem Vorstoß wieder einmal die Interessen der Pharma-Riesen vertritt. Denn wenn die Homöopathie keine Kassenleistung mehr ist, wird wieder vermehrt die Chemiekeule verschrieben. Von Freiheit der Behandlungsmethoden also keine Spur …
Beitragsbild / Symbolbild: oksana Shufrych / Shutterstock.com
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