Von Jan Ackermeier
Am 15. Dezember 1964beschließt das kanadische Unterhaus, mit 163 gegen 78 Stimmen, die Ahornblatt-Flagge für Kanada einzuführen. Trotz massiver Proteste wurde diese neue Flagge dann am 15. Februar 1965 in einer offiziellen Zeremonie von Königin Elisabeth II. auf dem Parliament Hill in Ottawa als neue Flagge Kanadas eingeführt. Sie löste die Kanadische Red Ensign ab.
Eigene Flagge gewollt
Je mehr sich im Lauf des 20. Jahrhunderts die Bindungen Kanadas an Großbritannien lösten, desto lauter wurde bei vielen Kanadiern der Ruf nach einer eigenen Nationalflagge. Sie verlangten eine Flagge, die in nicht mehr an die Union Flag der ehemaligen Kolonialmacht erinnert. Insbesondere französischsprachige Kanadier forderten eine Änderung. Den Anhängern dieser Idee standen Millionen anderer Kanadier gegenüber, die mit der alten Flagge weiterhin ihre Verbindung zum britischen Mutterland ausdrücken wollten. Insbesondere bei den Veteranen beider Weltkriege war die kanadische Red Ensign nach wie vor sehr geschätzt.
Für neue Flagge gestritten
Mehrere Jahrzehnte lang dauerte die zum Teil leidenschaftlich geführte Diskussion – dann hatten sich die Anhänger einer neuen Flagge durchgesetzt. Unter anderem wurde von den Gegnern der neuen Ahornblatt-Flagge eine Volksabstimmung gefordert, die aufgrund der zahlenmäßigen Mehrheit der englischen Kanadier vermutlich zugunsten der alten Flagge ausgegangen wäre. 33 Tage lang wurde in beiden Häusern des Parlaments für und gegen die neue Flagge gestritten, und in vielen Städten kam es zu heftigen Redeschlachten und sogar zu handgreiflichen Auseinandersetzungen.
Beitragsbild: Die Flagge Kanadas bis 1965, die Red Ensign. Urherber unbekannt.
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