Von Redaktion

Freiburg will seine Benin-Bronzen bedingungslos an die Bundesrepublik Nigeria zurückzugeben, die sie dem Oba von Benin in den Privatbesitz übereignen wird. Deutschland wird außenpolitisch vorgeführt!

Gemeinderatsbeschluss
Der Freiburger Gemeinderat hat am 7. Februar 2023 beschlossen, die im Besitz der städtischen Museen Freiburg befindlichen Benin-Bronzen bedingungslos an die Bundesrepublik Nigeria zurückzugeben. Auf dem Territorium Nigerias befindet sich das ehemalige Königreich Benin, in dem heute immer noch die Nachfahren der damaligen Herrscher, welche unter anderem durch Sklavenhandel reich geworden sind, leben. Kenner der bundesdeutschen Politik ahnen es sicherlich bereits: Durch das afrikanischen Verständnis von “res publica” (öffentliche Sache) werden die Bronzen, so wie auch gerne angenommene deutsche Entwicklungsgelder, nicht der Republik selbst zugute kommen.

Wer bekommt die Benin-Bronzen?
Der Präsident des Staates Nigeria Muhammadu Buhari hat am 23. März 2023 – also nach dem Beschluss des Freiburger Gemeinderates – ein Dekret erlassen, nach dem das Eigentum an allen zurückgegebenen Artefakten direkt dem Oba, dem Nachfahren der ehemaligen Benin-Herrscher, übertragen wird. Die Restitution der Benin-Bronzen sollte ein Akt zwischen demokratischen Republiken sein, doch durch den Beschluss des nigerianischen Parlaments der Weitergabe an den Oba kommt sie einer Privatisierung gleich.

AfD im Gemeinderat entsetzt
Die AfD-Gruppe fordert von Oberbürgermeister Horn deshalb, den Restitutionsprozess wegen der geänderten Lage, oder im zivilrechtlichen Jargon, dem Wegfall der Geschäftsgrundlage, zu stoppen. Aber: “Bemerkenswert ist nicht, dass Oberbürgermeister Horn mit seiner Antwort lange auf sich warten ließ, sondern dass er in knappen Worten die geäußerten Bedenken übergehen kann, ohne sich an seine sonst offensiv vertretene moralgeleitete Außenpolitik zu erinnern”, so die AfD kritisch. Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen muss die Restitution der Benin-Bronzen abermals auf die Tagesordnung des Gemeinderates. Deutschland wird in Anbetracht des Vorgehens der nigerianischen Regierung nicht ausreichend respektiert, sondern außenpolitisch vorgeführt, fordert die AfD-Gruppe im Freiburger Gemeinderat deshalb. Das Außenministerium muss diplomatisch tätig werden und von den betroffenen Städten und Museen – Freiburg gehört dazu – müssen die dafür notwendigen Impulse kommen, fordert sie ebenfalls.

Beitragsbild / Symbolbild: AfD Freiburg

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