Von Dario Herzog
Es gibt Dinge, die muss man mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Selbst dann, wenn man einen höheren Bildungsabschluß vorweisen kann: „Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt unterstreichen wir unser Commitment für ein diverses, wertschätzendes Arbeitsumfeld. Neben internen Trainings, wie zum Beispiel ‘Unconscious Biases’ oder ‘Beyond Stereotypes’ und unserem internen Diversity-Netzwerk wollen wir gemeinsam mit dem gesamten Team Maßnahmen umsetzen, die helfen, ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass ein diverses Team ein besseres Team ist – unsere vielfältigen Hintergründe, Meinungen und Lebensrealitäten inspirieren und bereichern unsere Kreativität und unsere Innovationskraft“, verkündete kürzlich Sarah Fischer, Chief People & Sustainability Officer der Leonine Studios. Die Leonine Studios? Das ist ein führender deutscher Medien- und Filmkonzern, der nun der Charta der Vielfalt beigetreten ist. Was für einer Charta? Ja, nicht der der Menschenrechte, sondern der der Vielfalt.
Was ist die Charta der Vielfalt?
„Die Charta der Vielfalt ist eine 2006 ins Leben gerufene Initiative für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzt, das allen Beschäftigten – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft – ein wertschätzendes Arbeitsumfeld bieten soll. In Deutschland haben bereits viele TV-Sender und Produktionsunternehmen die Charta unterzeichnet, mit Leonine Studios kommt nun ein weiteres hinzu“, heißt es beim bekannten Mediendienst DWDL.
Bunt, divers, abgehoben
„Wir schaffen ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens. Dieses hat positive Auswirkungen auf unser Ansehen in Deutschland sowie in anderen Ländern der Welt“, heißt es vollmundig auf der Internetseite der Charta. Nun muss man sich fragen, ob es in den sage und schreibe 4.900 Unternehmen, die sich dieser Charta in Deutschland schon angeschlossen haben, vorher kein Klima des gegenseitigen Respekts gegeben hat. Warum muss man das gesondert betonen? Gelten doch Tarifverträge, Gesetze, Verordnungen, Arbeitsverträge ohnehin schon um ein gedeihliches Arbeitsleben auch ohne linke „Hass & Hetze“ führen zu können. Gibt es hier etwa eine gesellschaftliche Gleichschaltung, um ein neues Gesellschaftsbild zu etablieren? Denn Vielfalt ist kein Begriff aus dem Grundgesetz, es ist ein kulturmarxistischer Begriff, der die Bevölkerung zwingt, einem Gesellschaftsbild zu folgen, das die Noch-Mehrheit eigentlich ablehnt – selbst Migrantenkreise wollen meist unter sich bleiben und pfeifen auf auferzwungene Vielfalt.
Dekonstruktion gewachsener Strukturen das Ziel
Wenngleich die Mehrheit der „normalen“ Arbeitnehmer einfach eine ordentliche Honorierung ihrer Leistung erwartet und selbstverständlich ein respektvolles Arbeitsumfeld, ist klar, wohin auch zunehmend im Arbeitsbereich die Reise hingeht: Die weitere Dekonstruktion gewachsener traditioneller Strukturen soll forciert werden, „Vielfältigkeit“ ist ausschlaggebend, nicht mehr Leistung. Die Firmen, die bei der Charta der Vielfalt unterschrieben haben, wollen wohl zu den „Guten“ gehören, zu den hippen, aber letztlich woken. Das war zu Zeiten totalitärer Systeme immer so, Unternehmen haben sich nicht aus der Politik herausgehalten, sondern wollten zeigen, dass sie systemtreu sind. Wie sich die Zeiten ähneln. Man kann nur hoffen, dass der Fachkräftemangel dazu führt, dass sich Arbeitnehmer genau aussuchen, ob sie bei solch woken Firmen arbeiten und deren Agenda damit unterstützen wollen oder doch eher gezielt zu Unternehmen gehen, deren Ziele Umsatz und Gewinn sind, anstatt die eigenen Arbeitnehmer gesellschaftspolitisch zu bevormunden.
Beitragsbild / Symbolbild: Lightspring / Shutterstock.com
Abonnieren Sie auch unseren Telegram-Channel unter: https://t.me/FreiburgerStandard
Warum gendert ihr im Text. Arbeitgeber heißt das, nicht Arbeitgeberinnen.
Es handelt sich um ein Zitat, das wir nicht verfälschen möchten und auch nicht dürfen. Das Zitat von Dritten wird – wie üblich, mit Anführungsstrichen gekennzeichnet. Das hätte dem geneigten Leser sofort ins Auge springen können.
Eine sehr gute Entwicklung.
Firmen, die sich gegen Diversität stellen, werden so noch schneller untergehen.
insbesondere im IT-Bereich haben „antidiverse“ Firmen ja schon jetzt zu Recht kaum mehr eine Chance.