Von Jan Ackermeier
Am 11. Mai 1720 wird Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen geboren, ein deutscher Adliger aus dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Ihm werden die Geschichten vom Baron Münchhausen zugeschrieben. Der unter der Bezeichnung Lügenbaron berühmt gewordene Geschichtenerzähler gehört zur sogenannten schwarzen Linie des Adelsgeschlechts der Münchhausen. Er nahm unter anderem am Russisch-Schwedischen Krieg (1741–1743) teil und wurde 1740 zum Leutnant befördert.
Der Lügenbaron
Ein gelegentlicher Gast in Schloß Münchhausen in Bodenwerder, der Universalgelehrte und Kustos Rudolf Erich Raspe, stahl – um Schulden zu begleichen – 1774 Münzen aus den landgräflichen Sammlungen in Kassel. Der Diebstahl wurde entdeckt, Raspe floh nach England. Um Geld zu beschaffen, veröffentlichte er 1785 in London eine Reihe von Anekdoten und Reiseabenteuern unter Münchhausens Namen, nachdem bereits 1761 Graf Lynar und 1781 ein anonymer Autor erste „Münchhausiaden“ publiziert hatten. Raspes Buch wurde ein ungeheurer Erfolg und zog vier stets erweiterte Neuauflagen nach sich. 1786 wurden diese Geschichten von Gottfried August Bürger ins Deutsche übersetzt und dabei nochmals um viele Abenteuergeschichten vermehrt.
Diese Publikationen machten Hieronymus von Münchhausen zwar weltberühmt, brachten ihm jedoch den Ruf als „Lügenbaron“ ein und gaben ihn – in seinen Augen – der Lächerlichkeit preis. Der Ärger darüber vergällte ihm, neben seinem späten Eheabenteuer mit Bernhardine Brunsig von Brunn und dem nachfolgenden Ruin aus dem Scheidungsprozeß, den Rest seiner Jahre.
Beitragsbild: Reproduktion eines zeitgenössischen Porträts des Freiherrn von Münchhausen in der Uniform seines Kürassierregiments im lettischen Riga. Standort: Münchhausenmuseum Bodenwerder. Urheber unbekannt.
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