Von Karl Richter

In Wien tobt derzeit ein erbitterter Kulturkampf. Er ist symptomatisch für die meisten westlichen Länder. Gleich mehrere LBGTI-Initiativen drängen darauf, entweder Lesungen oder gleich komplette „Drag Queen“-Shows vor Kindern darzubieten. Im Vorfeld der ersten Veranstaltung brachten Gegner ein Transparent und Plakate an der Fassade des Lokals an. Die Veranstaltung selbst am vergangenen Sonntag mußte mit großem Polizeiaufgebot vor wütenden Gegendemonstranten geschützt werden. Auch in anderen Ländern sorgten vergleichbare Aktionen schon für Proteste. Christliche, aber auch Elterninitiativen kritisieren, daß die Kleinsten durch die Shows mit einem Geschlechter-Bild konfrontiert werden sollen, das nicht eindeutig ist. Erst im Februar protestierten Dutzende Briten gegen eine „Drag Show“ für Kinder in London.

FPÖ kritisiert – andere nicht
Von den politischen Parteien stellt sich in Wien nur die FPÖ gegen die Darbietungen. Der Wiener FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp, fordert ein Verbot der Veranstaltungen und geht ins Grundsätzliche: „Viele Eltern sind zu Recht empört. Diese Indoktrinierung von Kindern muß sofort gestoppt werden.“ Die Wiener Kinder „sollen einfach Kinder sein und nicht mit Transgender-Propaganda zugemüllt werden.“ Zuletzt schaltete sich die „Plattform Christdemokratie“ ein. Sie wirft den Veranstaltern der einschlägigen Events die „rücksichtslose Sexualisierung bereits von kleinen Kindergarten- und Volksschülern“ vor. Drag Shows wie der „Queens Brunch“ seien geeignet, die Verunsicherung und psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen zu vergrößern – und die Zielgruppe werde immer jünger.

Worum es geht
Genau das ist des Pudels Kern. Nicht nur in Österreich, sondern in den meisten westlichen Ländern. Allenthalben stehen Gender-Ideologie und „Diversity“ ganz oben auf der Agenda. Und weil noch jedes Regime früher oder später auf den Trichter kam, daß es die ganz Jungen vereinnahmen muß, um die eigene Macht dauerhaft zu sichern, setzt die Propaganda inzwischen schon weit im Vorschulalter an. Auf allen Kanälen: Fernsehen, Werbung, Kinderbücher – und die zuständigen Schulbehörden geben den Takt vor. Es ist eine Verschwörung gegen alles Natürliche, die man zurecht als satanisch bezeichnen kann. So gibt es im grün-rot regierten München das von der Stadt finanzierte „Pädagogische Institut“ (PI), das sich seit Jahren darauf spezialisiert hat, mit besonders schrillen (und fragwürdigen) Darbietungen an die Schulen zu gehen und dort gängige Rollen- und Geschlechterbilder zu demontieren.

Subtiler Kulturkampf
Auch in den Kinderkanälen der öffentlich-rechtlichen Sender wird schon seit längerem ein subtiler Kulturkampf geführt. In bekannten Kinderserien werden dezent neue Charaktere eingeführt, die entweder behindert, Migranten oder auf andere Weise randständig sind. Die Methoden der Manipulation, besser gesagt: der Konditionierung sind subtil. Geht es im einen Fall um die bessere Integration von Behinderten – das große Modewort heißt „Inklusion“ –, so zielt bei Veranstaltungen wie dem Wiener „Queens Brunch“ die Vereinnahmung und Gewöhnung auf sexuelle Absonderlichkeiten und die schleichende Desorientierung von Kindern und Heranwachsenden ab.

“Umschulung auf eine andere Republik”
Früher lautete der korrekte Ausdruck dafür: „Kinderverstörung“. Der Soziologe und Publizist Helmut Schoeck betitelte so bereits 1987 ein noch immer lesenswertes Buch zum Thema. Untertitel: „Die mißbrauchte Kindheit. Umschulung auf eine andere Republik“. Genau darum geht es den Propagandisten der neuen, „diversen“ Pädagogik. Man kann „normal“ gebliebene Länder wie Ungarn oder Rußland gut verstehen und nur darin bestärken, wenn sie von solchen „Werten“ des Westens verschont bleiben wollen. Die Umerziehung macht vor der Kinderstube nicht mehr halt. Längst hat sich die Spielzeugindustrie zum Komplizen gemacht. Von der blonden Barbiepuppe, über Jahrzehnte hinweg ein Identifikationssymbol für Mädchen und werdende Frauen, gibt es heute eine Vielzahl lesbischer, afro-amerikanischer oder behinderter Varianten. Auch LEGO ist nicht mehr, was es einmal war.

Hinweis: Der Beitrag erscheint ausnahmweise in alter Rechtschreibung. Beitragsbild / Symbolbild: Ruth-Black / Shutterstock.com

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