Von Jan Ackermeier
Am 5. April 1764 beschließt das britische Parlament den „Sugar Act“. Dieses Zollgesetz bringt die Wirtschaft in den Kolonien fast zum Erliegen und ist eine der Ursachen für die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung.
Gegen Schmuggel gerichtet
Das Gesetz stellte formal eine Verlängerung und Änderung des „Molasses Act“ dar, mit dem 1733 ein Importzoll auf Melasse festgelegt worden war, der aber systematisch durch Schmuggel umgangen wurde und wirkungslos blieb. Ziel des „Sugar Act“ war es nicht nur, dem Melasseschmuggel Einhalt zu gebieten, sondern mit den Zollerlösen die durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) angespannten britischen Staatsfinanzen zu entlasten.
Widerstand bricht sich Bahn
Da der „Sugar Act“ anders als vorige Zollbestimmungen nicht als Handelsregulierung deklariert war, sondern ausdrücklich mit der Intention erlassen wurde, das Steueraufkommen zu erhöhen, stellte er einen bedeutsamen Bruch mit der bisherigen Politik der britischen Regierung gegenüber ihren Kolonien dar. Insbesondere in den neuenglischen Kolonien rief es heftigen Widerstand hervor und führte zu zahlreichen Sabotageakten gegen die Zollbehörden und die Royal Navy sowie förmlichen Protesten der politischen Gremien der kolonialen Selbstverwaltung. Diese Auseinandersetzungen verschärften sich 1765 noch mit dem Erlaß des „Stamp Act“ und markieren den Beginn der Amerikanischen Revolution.
Beitragsbild: Zeitgenössische Karikatur auf den Erlaß des „Sugar Act“. Urheber unbekannt.
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