Von Jan Ackermeier
Anfang März traf Friedrich in Rom ein. Seine Ankunft gilt als die am besten dokumentierte Herrschereinholung im gesamten Mittelalter. Für die römisch-deutschen Herrscher im 16. Jahrhundert sollte die Wahlentscheidung der Kurfürsten dann gleich unmittelbar zum Kaisertum führen („erwählter römischer Kaiser“). Nur Karl V. ließ sich noch 1530 vom Papst krönen, allerdings in Bologna.
A.E.I.O.U.
Von Friedrich III. stammt auch die letztlich in ihrer Bedeutung ungeklärte Abkürzung A.E.I.O.U. als habsburgischer Wahlspruch, den er als Signatur auf seinem Tafelgeschirr, seinem Wappen sowie auf Bauwerken, wie der Burg in Wiener Neustadt, dem Linzer Schloß sowie an Dom und Burg in Graz, anbringen ließ. Bereits Zeitgenossen Friedrichs – so Conrad Grünenberg um 1480 – beschäftigte die Deutung der Zeichen. Vom Historiker Alfons Lhotsky stammt eine Zusammenstellung von 86 der über 300 bekannt gewordenen Deutungen; einige davon lauten wie folgt:
– Eugen Rosenstock-Huessy (1888–1973) bot 1951 die Lesart: Austria Europae Imago, Onus, Unio – Österreich als Europas Ebenbild, Belastung und Zwang zur Einigung.- Eine scherzhafte Deutung ist auch: „Am End is ois umasunst.“
Beitragsbild: Porträt Kaiser Friedrichs III. (zugeschrieben Hans Burgkmair d. Ä.; Ende des 15. Jahrhunderts). Urheber unbekannt.
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