Der Parteitag der Linken hat sein Vorsitzenden-Duo zum Teil neu gewählt. Janine Wissler, sozusagen der Rest des alten Vorstandsduos (nachdem Susanne Hennig-Wellsow im April zurückgetreten war), trat erneut an.
Die Wahlergebnisse waren nicht berauschend, aber hinreichend. So fielen auf Wissler 57,5 und auf Schirdewan 61,3 Prozent der Delegiertenstimmen.
Neben der Vorstandswahl wurden auch einige Anträge zur Positionierung der Partei zu Russland-, Friedens- und Klimafragen zur Abstimmung gestellt.
Das übliche Prozedere, das einigermaßen geräuschlos über die Bühne ging.
So die Presse, die auffallend einstimmig berichtet
Die Linken gefallen mir aus einem Grund – demselben meines politischen Lagers. Jeder einzelne hat klare Vorstellungen und Überzeugungen, was in der politischen Mitte alles schief läuft. Er betreibt Politik nicht, um in bezahlte Ämter zu kommen. Das ist auf absehbare Zeit aussichtslos.
Natürlich, so ist bei allen an den Grund gehenden Dingen (Fundamentalismus), gibt es dann welche, die der Mitte Zugeständnisse machen wollen und andere, denen jegliche Formulierung nicht scharfkantig genug sein kann.
Aus diesem Grunde schätze ich Sahra Wagenknecht sehr. Viele ihrer Einlassungen würde ich sogar mit unterschreiben. Während der Pandemie und vor allem als es Richtung Bundestagsentscheid zur Impfpflicht am 07.04. ging, hing ich regelrecht an ihren Lippen (bitte keine Zweideutigkeiten hineininterpretieren – ich kann auch eine Frau politisch ernst nehmen, die gutaussehend ist). Für sie war der Parteitag eine Katastrophe:
Nach diesem Parteitag gibt es kaum Hoffnung.
Und die zweite (mehr gibt es nicht) Gallionsfigur der Linken, Gregor Gysi, spielt heute kaum noch eine Rolle, obwohl er im persönlichen Gespräch einen sehr verbindlichen und weitsichtigen Eindruck macht.
Und so ist es wie immer. Die Medien gestehen allen Parteien, die sich links der Mitte verorten, einen harmonischen Parteitag zu, wenngleich auch dort (vielleicht nicht so vordergründig wie bei der AfD) so heftig gestritten wurde, dass der Zweitplatzierte hinter Schirdewan, Sören Pellmann hinschmeißen will.
mb
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