Von John Duke of Lancester
Bei den jüngsten Oberhauswahlen in Japan am 20. Juli 2025 hat die rechtskonservative Sanseitō mit einem proportionalen Wähleranteil von rund 13 Prozent für Überraschung gesorgt und 14 Sitze errungen – ein deutlicher Zuwachs, der die Partei zu einem der großen Gewinner machte. Die Regierungspartei LDP kam auf etwa 22 Prozent, verlor jedoch insgesamt 18 Sitze und damit ihre Mehrheit in der Kammer. Dieses Ergebnis signalisiert, dass Japans traditionell restriktive Migrationspolitik – geprägt von temporären Visen für Fachkräfte ohne Familiennachzug – für viele Bürger nicht mehr ausreicht und den Wunsch nach noch strengeren Maßnahmen verstärkt.
Steigende Kriminalität und neue Ansätze bei Sanseitō
Denn viele Japaner spüren, dass sich was verändert: kleine, laute Viertel, einIge spektakuläre Kriminalfälle und das Gefühl, nicht mehr zu Hause zu sein. Die Zahl der Straftaten durch ausländische Residenten stieg 2024 um über 20 Prozent auf rund 22.000 Fälle, wobei Vietnamesen mit 44 Prozent die größte Gruppe stellen – vor allem Diebstähle, aber auch schwere Einbrüche und Gewaltverbrechen sorgen für Schlagzeilen. Allerdings bewegen wir uns auf einem im Vergleich zu Europa sehr niedrigem Niveau.

Das japanische Parlamentsgebäude in Tokio.
Metapolitik auch in Japan Programm
Sanseitō zielt darüber hinaus auf die Metapolitik – also nicht nur auf Gesetze , sondern auf den Geist der Gesellschaft. Sie wollen, dass japanische Familien wieder drei Kinder bekommen möchten, nicht weil der Staat Geld gibt, sondern weil japanisch sein wieder stolz macht. Mit 1,25 Kindern pro Frau liegt Japan unter dem Schnitt Italiens und auf dem letzten Platz der westlichen Welt. Deshalb schlägt die Partei vor, mehr Tradition in Schulen, mehr Wertschätzung für Mutterschaft, mehr Bilder von Großfamilien in der Werbung zu präsentieren. Wobei diese Werte nicht mit dem sprichwörtlichen Holzhammer oder gar mit Zwang eingeimpft werden sollen, sondern über Medien und Influencer in die Gesellschaft gelangen sollen.
Remigration im doppelten Sinne
Das Buch „Remigration – ein Vorschlag“ von Martin Sellner sollte jeder gelesen haben, der konservative Politik im deutschsprachigen Raum ernstnimmt. Sellner skizziert dort die Rückführung nach Abstufungen immer an dem gesetzlich Möglichen orientiert und fokussiert auch das Thema der Leitkultur, welches Druck auf die nicht-anpassungswilligen Teile der Gesellschaft ausübt. Und Jan Moldenhauer hat in seinen kürzlich erschienenen Werk „Alternative Politik“ die Migrationspolitik Japans beschrieben und auch die mögliche Relevanz für Europa herausgearbeitet. Neben der innovativen Maschinensteuer – Roboter zahlen in die Rente, statt Menschen – gab es immer wieder Programme, um japanischstämmige Menschen zurückzuholen.
Solche Ideen sind auch hierzulande nicht absurd
Es gibt Millionen Deutsche in den USA, Australien, Kanada, Südafrika oder Südamerika – mit deutschem Namen, deutscher Abstammung, Sprachgefühl, vielleicht sogar Lederhose. Wenn Deutschland diese mit Steuererleichterungen, besserer Infrastruktur und echter heimischer Identität lockt, könnte Remigration auch in anderer Hinsicht relevant werden. Sozialsysteme und offene Türen passen nicht zusammen, auch wenn das weder die Woken noch die Liberal-Konservativen a la CDU bzw. ÖVP einzusehen scheinen. Auslandsdeutsche lockt man zudem nicht mit kaputter Infrastruktur, hoher Kriminalität und ausufernder Bürokratie. Aber ein angenehmes Investitionsklima, niedrige Steuern und eine selbstbewusste Kultur können die verlorenen Töchter und Söhne wieder ins Land holen – in good old Germany wie auch im Land der aufgehenden Sonne!
Beitragsbild / Symbolbild und Bild oben: Yuichi Mori Photography / Shutterstock.com
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