Von Jan Ackermeier

Es war ein Durchbruch für die Medizin: Am 24. März 1882 verkündete der deutsche Bakteriologe Robert Koch, dass er den Erreger der Tuberkulose identifiziert hatte – das Mycobacterium tuberculosis. Damit legte er den Grundstein für die Bekämpfung einer Krankheit, die damals Millionen von Menschen das Leben kostete. Tuberkulose war im 19. Jahrhundert eine der gefürchtetsten Krankheiten weltweit. Sie wurde oft als „Schwindsucht“ bezeichnet, da sie die Betroffenen langsam auszehrte. Lange wusste man nicht, was die Krankheit auslöste oder wie sie sich verbreitete. Viele glaubten, sie sei eine Erbkrankheit. Doch Koch hatte eine andere Vermutung.

Kochs bahnbrechende Entdeckung
Mit seinem Mikroskop und speziellen Färbemethoden gelang es Koch, das Bakterium sichtbar zu machen und zweifelsfrei als Ursache der Tuberkulose zu identifizieren. Seine Forschung präsentierte er in einem Vortrag vor der Berliner Physiologischen Gesellschaft – und versetzte die Fachwelt in Staunen. Kochs Entdeckung war der erste Schritt zur Bekämpfung der Tuberkulose. Doch erst Jahrzehnte später wurden wirksame Medikamente entwickelt. 1921 kam der erste Impfstoff (BCG) auf den Markt, und in den 1940er Jahren brachte das Antibiotikum Streptomycin endlich eine echte Heilungsmöglichkeit.

Heute noch ein Problem?
Trotz medizinischer Fortschritte ist Tuberkulose bis heute nicht besiegt. Jedes Jahr erkranken weltweit Millionen Menschen daran – vor allem in ärmeren Ländern. Besonders problematisch sind resistente Erreger, gegen die gängige Medikamente nicht mehr wirken. Robert Kochs Entdeckung war eine der größten Leistungen der modernen Medizin. 1905 wurde er dafür mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Der 24. März wird heute als Welt-Tuberkulose-Tag begangen, um an die Gefahr der Krankheit zu erinnern – und an den Mann, der ihren Erreger entlarvte.

Beitragsbild / Symbolbild: Robert Koch am Mikroskop in seinem Laboratorium in Kimberley in Südafrika im Jahr 1896. Urheber unbekannt.

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