Von Jan Ackermeier

Am 1. März 1925 wurde in Österreich eine neue Währung eingeführt: der Schilling. Er löste die stark entwertete Krone ab und brachte dem Land wirtschaftliche Stabilität. Der Schilling wurde schnell zum Symbol des Wiederaufbaus – und blieb es für Jahrzehnte. Nach dem Ende der Monarchie 1918 blieb die Krone als Zahlungsmittel bestehen. Doch die junge Republik Österreich kämpfte mit wirtschaftlichen Problemen. Die Inflation eskalierte, vor allem nach dem Ersten Weltkrieg und der Hyperinflation in Deutschland. Geld verlor rasant an Wert. Ein Laib Brot, der früher ein paar Heller kostete, schlug plötzlich mit Millionen Kronen zu Buche. Das Vertrauen in die Währung schwand.

Die Rettung: Der Schilling kommt
Mit Hilfe des Völkerbundes bekam Österreich 1922 finanzielle Unterstützung in der Höhe von 650 Millionen Goldkronen – unter der Bedingung, dass das Land seine Finanzen sanierte und sich der finanziellen Kontrolle des Völkerbundes unterwarf. Am 1. März 1925 wurde der Schilling eingeführt. Sein Wechselkurs: 1 Schilling = 10.000 Kronen. Das neue Geld wurde wegen seiner Stabilität bald als „Alpendollar“ bezeichnet. Ein Schilling war in 100 Groschen unterteilt, ursprünglich war der Name „Stüber“ für die neue Währung geplant. Der Schilling überstand die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre und wurde 1938 bis 1945 durch die Reichsmark ersetzt. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er zurück – und blieb bis zur Einführung des Euro 2002 das Zahlungsmittel Österreichs. Viele erinnern sich noch heute mit Wehmut an die Münzen und Scheine mit den Bildern berühmter Persönlichkeiten wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Sigmund Freud.

Beitragsbild / Symbolbild: Der 5000-Schilling-Schein mit Bildnis von Wolfgang Amadeus Mozart. Urheber unbekannt.

Abonnieren Sie auch unseren Telegram-Channel unter: https://t.me/Freiburger74Standard

Treten Sie dem Freiburger Standard bei

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.