Von Wolfgang Schütt und Achim Baumann

Am gestrigen Dienstag sind die Memoiren von Dr. Angela Merkel erschienen. Das Werk umfasst rund 700 Seiten, die Hälfte behandelt ihre Zeit vor der Politik, die andere Hälfte ihre Zeit als Politikerin. Muss man das Buch nun kaufen und Seite für Seite peinlichst genau lesen, um vielleicht Geheimnisse, Erklärungen u.s.w. zu suchen und zu finden, die man bislang nicht kannte? Offenbar nicht, denn die Mainstreampresse, die das Buch vorab zu Gesicht bekam, hat sich bislang auf nichts gestürzt, was skandalträchtig erscheinen könnte. Die Interviews und Buchbesprechungen sind alle zahm und nie auch nur ein wenig kritisch. Man könnte denken, Frau Merkel wäre noch im Amt und es handele sich um Hofberichterstattung. Das übliche Versagen der Einheitspresse halt, so funktioniert kritischer Journalismus eben nicht. So überrascht es wenig, wenn Merkel in ihrem Buch die millionenfache unrechtmäßige Überfremdung im Jahr 2015 rechtfertigt.

Ein Screenshot aus dem Video.

Es reicht völlig, ein Video-Interview zu sehen
Aber um das zu erfahren, braucht man keine Lektüre der Memoiren! Im gestern veröffentlichten Gespräch mit Hazel Brugger gibt Dr. Angela Merkel (CDU), die frühere deutsche Bundeskanzlerin, einen klaren und unmissverständlichen Einblick in ihre heutige Einschätzung, ob ihre Entscheidungen im Sommer 2015 und folgende, die den Ansturm von zehntausenden, später hunderttausenden Ausländern zur Folge hatten, richtig oder falsch war. Immerhin verschafften sich die millionenfache Asylforderer ohne legale Zugangsberechtigung den Zutritt zur Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. So ist sie weiterhin der Meinung, ihre Entscheidungen waren auch von heute aus betrachtet insgesamt richtig, denn ihr christliches Menschenbild und ihre Definition der europäischen, demokratischen Werte gebiete es, zunächst allen Menschen Zutritt zu gewähren, die dies verlangten. In einem rechtsstaatlichen Verfahren, und nur in einem solchen, also ohne Willkür, müsse zunächst entschieden werden, wer hier bleiben dürfe und wer nicht. Wer nicht bleiben dürfe, müsse abgeschoben werden, wie schwierig das auch sei. Das sagt sie im Interview, findet sich ähnlich auch in ihren Memoiren.

Angeblich alles „Hilfsbedürftige“?
Parallel, so ist auch heute noch ihre Auffassung, mussten und müssen mit den Anrainerstaaten Europas, damals vor allem mit der Türkei – Stichwort „EU-Türkei-Abkommen“ -, bilaterale oder multilaterale Abkommen getroffen werden, um den Zufluss von Ausländern ohne legale Zugangsberechtigung in die Europäische Union und nach Deutschland soweit wie möglich zu verringern. Im Idealfall, so Merkel, sollten also nur die „wirklich Hilfebedürftigen“ aus dem Ausland in der EU aufgenommen werden, die vor Krieg, Verfolgung und staatlicher Mißhandlung fliehen müßten. Außerdem diejenigen, die „wir“ aus wirtschaftlichen Erwägungen aufnehmen sollten.

Der Buchumschlag ihrer gestern erschienenen Memoiren. Ein Buch, das man offenbar nicht wirklich braucht.

Kritische Bewertung der Bewertung von Angela Merkel
Ob sie im Auftrage „fremder Mächte“ ihre 2015er-Entscheidungen getroffen hat oder nicht, kann man letztlich nicht wissen, nicht beweisen. Deshalb kann unterstellt werden, dass sie ihr Credo „Wir schaffen das“ im guten Glauben verkündet hat. Der „objektive“ Fakten-Check, so sehr dies auch grundsätzlich in Frage gestellt werden kann, beweist aber unwiderlegbar, also „alternativlos“, dass Angele Merkel fundamental und kolossal daneben lag, also grundsätzlich falsch entschieden hat, und dies vor allem im Sinne des Wohlergehens mindestens des deutschen Volkes, wenn nicht der europäischen Völker insgesamt. Allein die Tatsache, dass es unter den hiesigen europäischen Verhältnissen und der Auslegung der rechtlichen Vorschriften durch die Gerichte in Deutschland und auf EU-Ebene real und praktisch kaum möglich ist, einen wirklich signifikanten Anteil der Ausweisungspflichtigen auszuschaffen, wie dies so schön die Schweizer sagen, zeigt, dass die Merkel´schen Grundannahmen für ihren Politikansatz an der Wirklichkeit völlig vorbeigehen. Das alleine ist schon ein vernichtendes Urteil ihres politischen Wirkens – und spricht ihr zurecht ab, eine große Staatsmännin gewesen zu sein.

„Alternativlos“: Großer Schaden
Der letztendlich politisch schlagende Beweis für ihre Fehleinschätzung liegt gerade darin begründet, dass die politischen Kräfte, die diese ihre „Migrationspolitik“ für grundlegend falsch halten, heute, Ende 2024, so stark sind wie nie zuvor in Europa sind und diese Ansicht in den USA ab dem 20. Januar sogar Staatsräson wird. Zudem war Merkel mit ihrer Haltung bis heute eine Gefahr für die Parteien der „demokratischen Mitte“, also ihrer eigenen angeblichen politische Heimat, der CDU, – und auch die von Hazel Brugger -, denn Merkel ist letztlich verantwortlich für die Erstarkung einer Kraft neben den Unionsparteien. Allein aus diesen zwei grundsätzlichen Betrachtungen heraus, und aus Hunderten, wenn nicht aus Tausenden anderen Gründen, ist Dr. Angela Merkel die deutsche Politikerin, die dem deutschen Volke und auch den europäischen Völkern den größten Schaden zugefügt hat. Dieser Befund ist offenkundig und durch nichts und niemanden zu widerlegen. Er ist alternativlos. Und um das zu wissen, täglich zu spüren, benötigt man keine wohlwollenden Memoiren, die das Gegenteil behaupten.

Das Video-Interview von Hazel Burger mit Dr. Angela Merkel findet sich hier!

Beitragsbild / Symbolbild: photocosmos1 / Shutterstock.com; Bild oben: Screenshot; Bild unten: Buchcover

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