Von Jan Ackermeier
Am 2. September 1686 endete nach einem langen Belagerungsfeldzug die osmanische Herrschaft über Buda, heute ein Teil von Budapest. 145 Jahre lang hatten die Osmanen die ungarische Hauptstadt besetzt, doch eine gewaltige christliche Streitmacht unter Karl V. von Lothringen stürmte die Festung erfolgreich. Rund 75.000–80.000 Soldaten standen 7.000 osmanischen Verteidigern gegenüber. Nach Wochen der Belagerung und heftiger Kämpfe gelang der Generalsturm auf die Stadt – ein entscheidender Sieg im Großen Türkenkrieg.
Durch Wut zum Sieg
Die Erstürmung entlud die Wut der siegreichen Truppen gegen die Osmanen und ihre Verbündeten in Buda: Viele Bewohner wurden getötet, und die Stadt wurde geplündert. Dennoch blieb das kulturelle Erbe der Osmanen weitgehend erhalten: Moscheen, Kirchen, Schulen, türkische Bäder und Schätze der corvinischen Bibliothek überdauerten die Eroberung.
Die Einnahme Budas hatte weitreichende politische Folgen
Im November 1687 erkannte der ungarische Reichstag die Erblichkeit der Krone im Haus Habsburg an. Ungarn wurde endgültig zum Erbland der Habsburger, und bereits ein Jahr später wurde eine zentrale Verwaltung zur Sicherung der habsburgischen Herrschaft eingerichtet. Dieser Sieg markierte nicht nur einen Wendepunkt im Kampf gegen die Osmanen in Mitteleuropa, sondern festigte auch die Stellung der Habsburger in Ungarn nachhaltig.
Beitragsbild / Symbolbild: Karl V. von Lothringen in jungen Jahren. Urheber unbekannt.
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