
Am 2. Mai 1519 schloß Leonardo da Vinci im französischen Amboise für immer die Augen. Er war 67 Jahre alt. In seinem letzten Lebensjahrzehnt hatte er sich am Hof von König Franz I. niedergelassen, der ihn wie einen Schatz bewunderte. Der König soll beim Tod seines Freundes an dessen Bett gesessen haben. Leonardo war vieles: Maler, Erfinder, Architekt, Anatom, Naturforscher, Musiker, Philosoph – ein Mensch, dessen Neugier grenzenlos war. Seine Werke wie die „Mona Lisa“ oder das „Letzte Abendmahl“ kennt fast jeder. Doch seine Notizbücher zeigen eine noch tiefere Seite: Skizzen von Flugmaschinen, Tauchgeräten, Brücken, Studien über den menschlichen Körper. Vieles davon blieb unausgeführt – und war seiner Zeit oft Jahrhunderte voraus. Leonardos Denken war interdisziplinär. Für ihn war Kunst ohne Wissenschaft, und Wissenschaft ohne Kunst unvollständig. Dieses ganzheitliche Weltbild macht ihn bis heute zu einem Vorbild – nicht nur für Forscher oder Künstler, sondern für alle, die mehr wissen wollen als das Offensichtliche.
Beitragsbild / Symbolbild: Sogenanntes Selbstbildnis Leonardo da Vincis (Rötelzeichnung, Biblioteca Reale, Turin, um 1512) mit da Vincis Signatur.
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