Von Jan Ackermeier

Am 16. Dezember 1740 läßt der preußische König Friedrich II. – später „der Große“ genannt – das zu Österreich gehörende Schlesien besetzen. In der Folge beginnen die Schlesischen Kriege als Teil des Österreichischen Erbfolgekrieges. Der Erste Schlesische Krieg begann nach dem Tod Kaiser Karl VI. am 20. Oktober 1740. Mit der Pragmatischen Sanktion von 1713 hatte Karl die weibliche Erbfolge in den habsburgischen Ländern ermöglicht, was seiner Tochter Maria Theresia zugutekam. Obwohl viele Staaten die Sanktion anerkannten, bestritten Friedrich II. von Preußen und Karl Albrecht von Bayern ihre Gültigkeit nach Karls Tod. Bayern beanspruchte die Kaiserkrone und Teile der habsburgischen Gebiete, während Friedrich II. Schlesien forderte. Er stützte sich auf die Liegnitzer Erbverbrüderung von 1537, die jedoch 1546 aufgehoben worden war.

Ein starkes Bündnis kommt
Die Erbansprüche auf Schlesien blieben über Jahrzehnte strittig. Der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg verzichtete 1686 unter politischem Druck auf diese, einigte sich jedoch mit Habsburg auf den Schwiebuser Kreis. Dieser wurde später durch ein geheimes Abkommen zurückgegeben, was zu erneuten Spannungen führte. Schließlich formierte sich ein Bündnis zwischen Preußen, Bayern, Frankreich, Spanien und Schweden gegen das habsburgische Reich, das Großbritannien, die Niederlande und Rußland unterstützten.
Am 8. November 1740 mobilisierte Friedrich II. seine Truppen. Am 16. Dezember marschierten 27.000 preußische Soldaten in Schlesien ein, das nur schwach verteidigt war. Bis Ende Januar 1741 war Schlesien, mit Ausnahme der Festungen Glogau, Brieg und Neiße, unter preußischer Kontrolle. Friedrich stellte Habsburg ein Ultimatum: Im Austausch für Schlesien wollte er die Pragmatische Sanktion anerkennen und Franz I. Stephan, den Ehemann Maria Theresias, als Kaiser unterstützen. Er wartete die Antwort jedoch nicht ab. Während der Winterquartiere belagerte Preußen die verbliebenen österreichischen Stellungen und festigte seine Position in Schlesien.

Beitragsbild / Symbolbild: Einzug Friedrichs II. in Breslau. Urheber unbekannt.

Abonnieren Sie auch unseren Telegram-Channel unter: https://t.me/Freiburger74Standard

Treten Sie dem Freiburger Standard bei

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.