Akademisches Leben: Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia führt erneut Akademikerverband Deutsche Burschenschaft

Von Peter Snorkel

Erst kürzlich sinnierte der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) darüber, ob es ein geheimes Netzwerk von Burschenschaftern innerhalb der AfD gibt. Fakten konnte Report/MAINZ nicht bringen (wir berichteten ausführlich), aber einige Namen wurden mittels alter Kontaktschuld-Methode wahllos in den Raum geworfen, den Personen, meist Abgeordnete oder Abgeordnetenmitarbeiter, unterstellt, sie seien Rechtsextremisten. Getroffen werden sollte die AfD, das ist in Zeiten von Wahlkämpfen offensichtlich. Aber fast niemand von der AfD, der betroffenen war, wollte mit dem ÖRR über das Thema sprechen. Es schien so, als ob es ein Schweigeübereinkommen gab. Dabei treten Burschenschaften in der Öffentlichkeit auf, sind wahrlich keine Geheimbünde. Und eine Burschenschaft aus der Region ist ab sofort sogar noch prominenter: Die Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia. Warum?

Das Milieu der Studentenverbindungen
Stefan W. und seine linksextremen Genossen vom Indymedia-Nachfolgeportal „Autonome Antifa Freiburg“ waren ganz stolz, als sie am Freitag darüber berichteten, dass auf dem jährlichen Burschentag in Eisenach, der von vergangenem Mittwoch bis zum gestrigen Sonntag in der thüringischen Wartburgstadt tagte, beschlossen wurde, dass der Verband „Deutsche Burschenschaft“ pflichtschlagend wird. Und dass eine weitere Burschenschaft Mitglied werden will. „Burschentag“? „Pflichtschlagend“? Der im Milieu der Studentenverbindungen Unkundige wird damit nicht viel anfangen können, aber junge Akademiker oder Mitglieder von Studentenverbindungen schon. Denn nach inoffiziellen Schätzungen gibt es rund 150.000 bis 200.000 Mitglieder von Studentenverbindungen allein im deutschsprachigen Raum.

Der „Burschentag“
Beim „Burschentag“ in Eisenach handelt es sich um die jährliche Zusammenkunft der knapp 70 Burschenschaften, die im Verband „Deutsche Burschenschaft“ organisiert sind. Der Burschentag ist das oberste Beschlussgremium des Verbandes, jede Burschenschaft ist verpflichtet, Vertreter zu entsenden. Das Verbandstreffen dauert meist fünf Tage, ein Fackelzug zum Burschenschaftsdenkmal sowie ein Festkommers runden die Veranstaltung ab.

„Pflichtschlagend“
Und unter „pflichtschlagend“ versteht man, dass jeder junge Burschenschafter während seiner aktiven Zeit bis zum Studienabschluß gefochten haben muss, mindestens eine Mensur geschlagen hat. Neben dem Coburger Convent und den Verbänden der Corps ist nun auch die Deutsche Burschenschaft pflichtschlagend. Das ist ein Meilenstein für den Verband. Darüber hatte er mehrere Jahrzehnte gerungen, nun hat er sich weiter konsolidiert, nachdem er in den Jahren 2012 bis 2014 einer Medienkampagne, von Junger Freiheit und Spiegel angefacht, trotzen musste. Einige sehr liberale Verbindungen verließen damals den Verband und gründeten einen Konkurrenzverband, der aber bis heute nicht viele Mitglieder und kaum Renommee sammeln konnte.

Die Autonome Antifa Freiburg fischt wieder im Trüben
Dass aber sogar drei Burschenschaften bei der Deutschen Burschenschaft angeklopft haben und im nächsten Jahr mindestens zwei Aufnahmeanträge zu verhandeln sind, hat die Autonome Antifa Freiburg, die regelmäßig mit Halbwissen glänzt, nicht mitbekommen. Und dennoch kommt selbst die Antifa nicht umhin, der Deutschen Burschenschaft zu attestieren, der Verband befände sich im „Aufwind“. Und das ist richtig, denn der jährlich neu zu wählende Vorsitz ist auch in diesem Jahr wieder problemlos vergeben worden, nämlich an die Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia. Sie übernimmt den Vorsitz für das restliche Jahr 2024 und das Kalenderjahr 2025. Als Vorsitzende obliegt ihr die Vertretung des Verbandes nach außen und die Organisation von Verbandstagungen und des Burschentages. Darin hat sie Erfahrung, bereits im Jahr 2019 war die Saxo-Silesia Vorsitzende des Verbandes. Man kann ihr nur gutes Gelingen wünschen, denn die Burschenschaften sind ein Garant für den Kampf um Rechtsstaatlichkeit, nationale Einheit und echte Demokratie – politische Felder, die ihnen regelmäßig Verfolgung und Stigmatisierung gebracht haben – auch im freisten Staate auf deutschem Boden (gemeint ist die BRD).