Von Jan Ackermeier

Am 20. Oktober 1740 wird Maria Theresia zur Erzherzogin von Österreich und Königin Ungarns und Böhmens gekrönt. Die Nichtanerkennung der weiblichen Erbfolge im Sinne der Pragmatischen Sanktion durch Karl Albrecht von Bayern und andere deutsche Fürsten ist dann der Auslöser für den Österreichischen Erbfolgekrieg. Maria Theresia hatte Franz Stephan von Lothringen geheiratet. Beim Tod ihres Vaters Karl VI. erhoben folgende Verwandte Anspruch auf das Erbe: Karl Albrecht von Bayern als Ehemann von Maria Amalie von Österreich, der jüngsten Tochter von Kaiser Joseph I., dem älteren Bruder Karls VI., sowie Philipp V. von Spanien, Haus Anjou, als Erbe der erloschenen spanischen Linie der Habsburger und Friedrich August von Sachsen als Ehemann von Maria Josepha von Österreich, der ältesten Tochter Kaiser Josephs I.

In Schlesien eingerückt
Friedrich II. von Preußen nutzte diese Ansprüche, indem er für seine Anerkennung der Pragmatischen Sanktion die Provinz Schlesien verlangte. Er rückte am 16. Dezember 1740 in Schlesien ein. Der Erste Schlesische Krieg löste den Österreichischen Erbfolgekrieg aus. Bayern und Spanien schlossen 1741 im Vertrag von Nymphenburg ein Bündnis, dem später auch Preußen, Sachsen, Frankreich, Schweden, Neapel, die Kurpfalz und Kurköln beitraten. Mit Österreich verbündet waren Großbritannien und die Vereinigten Niederlande, die traditionellen Gegenspieler Frankreichs.

Der Erbfolgekrieg
In den Rahmen des Österreichischen Erbfolgekrieges fielen auch andere binationale Konfrontationen, wie der „War of Jenkins’ Ear“ zwischen Großbritannien und Spanien, der zweite Aufstand der Jakobiten in Schottland sowie der Russisch-Schwedische Krieg. Teile des Krieges wurden von den Kolonialmächten Frankreich und Großbritannien auch in Nordamerika und Indien ausgetragen. Diese Teilkonflikte sind als „King George’s War“ in Nordamerika und Erster Karnatischer Krieg in Indien bekannt. Der Erbfolgekrieg endete am 18. Oktober 1748 mit einem Friedensschluß in Aachen. Dieser Frieden stellte den Vorkriegszustand weitgehend wieder her, sprach allerdings Schlesien Preußen zu und erkannte Maria Theresias Thronerbschaften an.

Beitragsbild: Porträt der jungen Herrscherin Erzherzogin Maria Theresia aus dem Jahr 1740, im Hintergrund der Erzherzogshut. Urheber unbekannt.

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