Von Dario Herzog

Die Grünen könnten einem leid tun, wenn man sie denn überhaupt mag: Aktuell dümpeln sie bei rund 13 Prozent herum. Trotzdem schüren sie mit ihren Helfershelfern im politisch-medialen Komplex schonungslos die Weltuntergangsstimmung. Wie jüngst bekannt wurde, wollen öffentlich-rechtliche Medien, aber auch die private links-liberale Presse ihr Vokabular „anpassen“ – anpassen an die angeblich fürchterlichen Klima-Situation der Erde. Wir kennen das schon von den Wetterkarten her, wurden 25 bis 35 Grad vor einem Jahrzehnt noch grün dargestellt, sind die Wetterkarten von ARD und Co. heute dunkelrot. Damit signalisiert man, die Gefahr sei überaus groß. Und jeder Wetterumschwung, jeder Waldbrand wird mit dem Klimawandel begründet – gleichwohl Brandursachen zumeist aufgrund von Brandstiftung zustande kommen und nichts, aber auch rein gar nichts mit dem Klimawandel zu tun haben. Trotzdem wird vollmundig vom „Hitzefeuer“ gesprochen. Was für eine dämliche Vokabel, ist doch Feuer ohne Hitze nicht denkbar. Aber so hört es sich eben sehr bedrohlich an. Dass beispielsweise im Nachgang zu den aktuellen Feuern in Griechenland 160 Brandstifter ermittelt wurden, hört man in den grünen Medien indes kaum.

Klimakrise anstatt Klimawandel
So soll es nicht angeblich verharmlosend „Klimawandel“ heißen; nein, man muss ja die Krise bemühen und künftig von „Klimakrise“ sprechen. Das Wahrheitsministerium von Orwell lässt grüßen. So soll dem einfachen Bürger suggeriert werden, man müsse sofort handeln, damit die Erde gerettet wird.

Kippt die Erde? Und wenn, wohin?
Ähnlich ist es mit dem Kippen der Erde. Es gäbe Kipp-Punkte, bei der es schlagartig ganz schlimm und unumkehrbar wird, versuchen uns „Forschende“ und ihre grünen Freunde in den Medien ständig einzureden. Deshalb sei so gut wie jede Maßnahme, die der Klimarettung dient, hilfreich. Dass irgendwie weltweit nur die Deutschen darauf reinfallen, sollte ohnehin zu denken geben. Aber jetzt kommt es für die Befürworter dieser These ausnahmsweise besonders dicke: Wie die WELT recherchiert hat, steht die Sache mit den Kipp-Punkten der Erde auf tönernen Füßen, zumindest wissenschaftlich sind die Kipp-Punkte nicht haltbar. „Genährt wird die Sorge von einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern unter anderem vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), welche die grundlegenden Arbeiten zum Thema geschrieben haben. Doch je näher man Kipppunkte betrachtet, desto weniger bleibt von ihnen übrig“, schreibt die WELT ziemlich deutlich. Aber wie kommt die WELT auf diesen Schluß?

Wissenschaftliche Standards missachtet?
Diesem erwähnten kleinen Kreis von Wissenschaftlern, insbesondere vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), sei es eben gelungen, die Thesen der angeblich bevorstehenden Klima-Kipp-Punkte dauerhaft in der wissenschaftlichen Literatur über Klimaforschung unterzubringen. Und diese Literatur wird ständig von klimahysterischen Parteien, Medien und NGO-Lobbygruppen zitiert. Die WELT erwähnt alleine knapp 70 Wikipedia-Artikel, die sich auf eine entsprechende Arbeit des PIK berufen. Und auch Massenmedien hätten die angeblichen Forschungsergebnisse regelmäßig zitiert, als Beweis für die ab dem Zeitpunkt des Kippens – ab 1,5 Grad – nicht mehr rückgängig zu machende Klimasituation. Zusammengefasst entpuppen sich viele Studien allerdings als Meinungsumfragen und Einschätzungen, als Warnungen, was passieren könnte – ohne wirkliche Belege, ohne echte wissenschaftliche Forschung. Trotzdem gelang es den kritisierten Autoren die „Einschätzungen“ zu den angeblichen Kipp-Punkten immer und immer wieder auch in seriösen Zeitschriften zu platzieren.

Wenn es von den UN kommt, ist es seriös?
Im September 2022 warnten sogar die UN: „Wenn die Welt einen Kipppunkt erreicht, werden wir mit unwiderruflichen Veränderungen konfrontiert sein“. So zitiert die WELT die  globale Interessevertretung und behauptet, diese habe die fragwürdigen und unwissenschaftlichen Studien dankbar aufgriffen, passe es doch gut zum Konzept der Weltuntergangsstimmung. Wer hätte das gedacht, man kann den Vereinten Nationen nicht vorbehaltlos trauen? Aber einige Klimawissenschaftler wachen langsam auf und kritisieren die unwissenschaftliche klimahysterische Fokusierung auf angebliche Kipp-Punkte. Endlich, kann man sagen, das ist ein Fortschritt. Dann müssten nur noch die Grünen und die Medien einsehen, dass sie unhaltbaren Untergangsszenarien aufgesessen sind. Ob sie das tun werden?

Beitragsbild / Symbolbild: Lightspring / Shutterstock.com; oben: Gonzalo-Aragon / Shutterstock.com

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