Von Duke of Lancaster

Ganz im Zeichen des Friedens und Verhandlungen statt Krieg stand die Veranstaltung der AfD am vergangenen Samstag in Nürnberg. Es waren rund 300 Teilnehmer versammelt, viele mit Deutschland- und Friedensfahnen ausgestattet. Draußen fand eine sehr laute ‚Gegen-Demonstration‘ der unvermeidlichen Antifa statt, die eine geringe Zahl von Teilnehmern gehabt haben dürfte. Aber sie hat wohl trotzdem 100 bis 150 Personen gezählt.

Hochkarätige Redner
Die Redner konnten sich sehen lassen, denn es handelte sich ausschließlich um Bundestagsabgeordnete. Der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla und der Landesvorsitzende in Bayern, Stephan Protschka, hielten jeweils sehr kämpferische Reden. Protschka und Chropalla stellten vor allem in den Mittelpunkt, dass Staaten keine Freunde sein können, sondern nur die Völker. Aber Staaten vertreten Interessen und diese Interessen sollten mit Verhandlungen statt mit Kriegen in Einklang gebracht werden.

Geopolitik versus ‚werteorientierte‘ Alternativlosigkeit
Der haushaltspolitische Sprecher der AfD, Peter Boehringer, und der Geopolitik-Stratege der Partei, Dr. Rainer Rothfuß, stellten in ihren sehr differenzierten und mit anschaulichen Beispielen gespickten Beiträgen klar, dass es in der Geopolitik nicht um ‚Gut‘ und ‚Böse‘, sondern um einen Ausgleich zwischen Interessen geht. Boehringer kritisierte die Waffenlieferungen und untermauerte diese mit einem anschaulichen Vergleich: Wenn sich zwei Kontrahenten mit zwei ungleichen Waffen gegenüber stehen, dann ist es sinnvoller, zu schlichten, statt den unterlegenen aufzurüsten. Dr. Rainer Rothfuß verwies auf das Büchlein ‚Prinzipien der Kriegspropaganda‘ von Anne Morelli (*15. Februar 1948 in Brüssel) aus dem Jahre 2001. Verblüffend sind die Punkte ‚Wir wollen den Krieg nicht‘ und die Dämonisierung des gegnerischen Führers, denn sie sind 1:1 übertragbar. Die sogenannten ‚westlichen Werte‘ ersetzen die Religion und es wird auch propagiert, dass jeder Zweifler ein Verräter sei. Rothfuß zog auch den Klassiker ‚Psycholgie der Massen‘ von Gustave le Bon (07. Mai 1841-14. Dezember 1931) heran. In diesem fast 130 Jahre alten Buch wird die Funktionsweise der Massengesellschaft dargestellt, die Phänomene wie Corona, die Willkommenskultur und aktuell die Kriegstreiberei erklärt.

Multipolare Welt und Großräume
Der deutsche Staatsrechtler Carl Schmitt (11. Juli 1888-07. April 1985) hat sich in den 1930er Jahren ausgiebig mit der Großraumtheorie beschäftigt. Ausgehend von den Monroe-Doktrin im 19. Jahrhundert für die Vereinigten Staaten wird die Welt in Interessensgebiete aufgeteilt und es existieren hegemoniale Schutzmächte. Das Eingreifen der USA in Europa, im Nahen Osten usw. widerspricht den Grundsätzen der Großraumtheorie. Die Monroe-Doktrin, welche die USA als hegemoniale Schutzmacht für Amerika sieht, ist hingegen mit der Großraumtheorie á la Schmitt in Einklang zu bringen.

Fazit und schwere Gedanken
Angesichts der vielen Diskussionsbeiträge wird die ‚Gegen-Demonstration‘ umso demokratisch und gesellschaftlich bedenklicher, denn es fällt schwer zu glauben, dass nur einer dieser Teilnehmer beziehungsweise der mutmaßlichen Auftraggeber einer Diskussion standgehalten hätte. Mit Punkrock eine auf hohem Niveau stehende Parteiveranstaltung zu stören, zeigt auch, dass wir es offenbar nicht schaffen, eine demokratische Streitkultur in unserem Lande aufrecht zu erhalten und diesen minimalen Konsens, den es in einer Gesellschaft geben sollte, Teilen der Jugend zu vermitteln. Das stimmt bedenlich. Der Friedensansatz der AfD ist kein naives ‚Friedem ohne Waffen‘, aber eine realpolitische Alternative zum Schüren von Konflikten zum Beispiel mit Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Schließlich hat die Schweiz ihre Neutralität auch im zweiten Weltkrieg nicht einer pazifischen Ausrichtung, sondern ihrer militärischen Wahrhaftigkeit zu verdanken.

Auf allen Klardenken-Kanälen – zum Beispiel hier – kann man alle Reden und die Atmosphäre der Veranstaltung nachempfinden.

Beitragsbild / Symbolbild:  Klardenken TV (Screenshots aus dem Stream)

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