
Am 19. Mai 1743 stellte der französische Physiker Jean-Pierre Christin in Lyon eine kleine, unscheinbare, aber revolutionäre Erfindung vor: das erste quecksilberbasierte Thermometer, das mit der heute bekannten Celsius-Skala arbeitete – also mit 0 Grad für den Gefrierpunkt von Wasser und 100 Grad für den Siedepunkt. Was heute selbstverständlich klingt, war damals ein Durchbruch. Vor Christin benutzte auch der Schwede Anders Celsius bereits eine Skala mit den beiden Fixpunkten – allerdings umgekehrt: 0 Grad bedeutete Siedepunkt, 100 Grad Gefrierpunkt. Christin drehte die Skala um – und legte damit den Grundstein für das Temperaturmaß, das wir heute in ganz Europa und vielen Teilen der Welt verwenden. Der Wert dieser Umstellung war weit mehr als eine wissenschaftliche Feinheit: Sie machte Temperaturmessungen intuitiver, vergleichbarer und alltagstauglicher – vom Bauern über den Arzt bis zum Physiker. Und nicht zuletzt ermöglichte sie den Fortschritt in Medizin, Meteorologie und Technik, den wir heute als selbstverständlich ansehen.
Beitragsbild / Symbolbild: Das Thermometer von Christin, ausgestellt im Science Museum in London. Urheber unbekannt.
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